Zwei weitere Ahmadis fallen dem religiösen Hass zum Opfer

In Quetta, der Hauptstadt der Provinz Belutschistan, ist ein junger Ahmadi auf offener Straße in der Nähe seines Hauses erschossen worden. Am 7. Dezember fuhr Herr Maqsood Ahmad, 31, gegen neun Uhr seine Kinder zur Schule, und befand sich auf dem Weg zu seinem Geschäft im Stadtteil Sattelite Town. In der Nähe seines Geschäfts näherten sich ihm zwei Männer auf einem Motorrad und gaben mehrere Schüsse auf ihn ab. Er wurde vier Mal am Kopf getroffen. Auf dem Weg zum Krankenhaus erlag er seinen Verletzungen. Er hinterlässt Witwe und zwei Kinder im Alter von sieben und neun Jahren.

Der ältere Bruder des Opfers, Herr Manzoor Ahmad, wurde vor einem Monat bei einem ähnlichen Anschlag getötet, so dass die Familie innerhalb kurzer Zeit zwei Todesopfer zu beklagen hat, die wegen ihres Glaubens ermordet wurden.

Wie in unserer letzten Pressemitteilung über die Ermordung seines Bruders Manzoor Ahmad erwähnt, befindet sich in dieser Gegend eine so genannte Runde Moschee, in der oft aufhetzende Predigten gegen die Ahmadis gehalten werden. Ahmadis werden dabei als „todeswürdige Ketzer“ bezeichnet. Insbesondere ein Mullah aus der Stadt Dera Ghazi Khan kommt nach Quetta in diesen Bezirk und hält in dieser Moschee Ahmadiyya-feindliche Predigten. Es wird auch Hassliteratur gegen die Ahmadis verteilt. Zudem wird versucht, einen Boykott gegen die Ahmadis anzuzetteln. Von Seiten der Regierung und der Polizei gibt es keine Anstalten, etwas dagegen zu unternehmen.

Kürzlich wurde bekannt, dass am 28. November ein weiterer Ahmadi seinen Verletzungen erlegen ist, der bei einem Anschlag in Karachi schwer verwundet worden war. Der 68jährige Chaudhry Nusrat Mahmood war am 19. Oktober im Stadtteil Baldia Town in Karachi angeschossen worden. Bei diesem Anschlag war auch sein 26 Jahre alter Schwiegersohn, Saad Farooq, getötet worden. Herr Nusrat Mahmood, der in den USA lebte und zu Gast in Pakistan war, ist somit der zehnte Ahmadi, der in Karachi zum Opfer von religiösem Hass geworden ist.

Diese Vorfälle zeigen, unter welch immenser Bedrohung die Ahmadis in Pakistan leben. Wegen der Fatwas (religiöse offizielle Bekanntmachungen) der Mullahs, in denen die Ahmadis als todeswürdige Ketzer bezeichnet werden, sind sie alle in Pakistan faktisch zum Freiwild geworden.