Weiterer Ahmadi bei einem gezielten Anschlag kaltblutig ermordet

Frankfurt/M., 15.11.2012
Erneut ist in Pakistan ein Ahmadi mit gezielten Schüssen getötet worden. Manzoor Ahmad, 33, der im Stadtteil Sattelite Town in Quetta lebte, wurde von zwei Motorradfahrern erschossen. Er führte ein Eisenwarengeschäft, das nicht weit von seinem Haus lag. Als er sich am Vormittag auf den Weg zu seinem Geschäft machte, wurde er von zwei Männern auf einem Motorrad verfolgt. Er versuchte, seinen Angreifern zu entkommen. Sie verfolgten ihn bis an seine Haustür, und nachdem er bei seiner Flucht gestürzt war, hat einer von ihnen ihm aus nächster Nähe in den Kopf geschossen. Er war sofort tot. Diese Art der Ermordung eines Unschuldigen gleicht einer regelrechten Hinrichtung.

Herr Manzoor Ahmad war ein aktives und engagiertes Mitglied der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Quetta. Er hinterlässt Witwe und drei Kinder.

In dieser Gegend befindet sich eine so genannte Runde Moschee, in der oft aufhetzende Predigten gegen die Ahmadis gehalten werden. Ahmadis werden dabei als „todeswürdige Ketzer“ bezeichnet. Insbesondere ein Mullah aus der Stadt Dera Ghazi Khan kommt nach Quetta in diesen Bezirk und hält in dieser Moschee Ahmadiyya-feindliche Predigten. Auch wird Hassliteratur gegen die Ahmadis verteilt. Zudem wird versucht, einen Boykott gegen die Ahmadis zu verhängen.

Der Sprecher der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Pakistan verurteilte diesen Anschlag scharf und sagte, dass im Jahre 2012 gezielte Anschläge (Target Killings) auf Ahmadis drastisch zugenommen haben. Allein in diesem Monat sind bisher acht Ahmadis auf diese Weise heimtückisch ermordet worden. Vermehrt werden aktive Angehörige der AMJ Opfer solcher Anschläge. Er wies auch darauf hin, dass im ganzen Land Hetzschriften gegen die Ahmadis verteilt werden, worauf die Behörden mehrfach aufmerksam gemacht worden sind. Bislang wurde kein einziger konkreter Schritt gegen diese Hetzkampagnen seitens der Regierung und den Polizeibehörden in Pakistan unternommen worden.

Durch die Eskalation der Gewalt gegen unschuldige Ahmadis in Pakistan wird ihre Lage immer bedrohlicher. Dies erfordert mehr denn je zuvor einen energischen Einsatz von allen, die sich für die Menschenrechte und Religionsfreiheit einsetzen.