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Polizei verbietet Sicherheitsmaßnahmen an Ahmadiyya-Zentrum in Rawalpindi

Datum: 27. Februar 2012

Auch in Faisalabad bleibt die Lage nach Anschlag auf Vorsitzenden kritisch

Im Mai 2010 wurde auf zwei Moscheen der Ahmadiyya-Gemeinde in Lahore Anschläge durch pakistanische Taliban verübt. Dabei wurden 86 Ahmadis und ein Christ getötet. Nach diesen verheerenden Anschlägen wurden an vielen Gebäuden der Ahmadiyya-Gemeinde Vorkehrungen für die Sicherheit getroffen, dazu gehören Kameras und Sperren vor den Eingängen der Gebäude. In Rawalpindi hat nun die Polizei am letzten Freitag eigenhändig die Sicherheitskameras entfernt, während die Straßensperren bereits zuvor beseitigt worden waren. Ein Protest der Gemeinde bei der zuständigen Ordnungsbehörde blieb folgenlos. Somit ist das Ahmadiyya-Zentrum einem möglichen Terrorangriff schutzlos ausgeliefert. Die Polizei sagt, sie hätte die Maßnahmen getroffen, um mehrere Hundert Demonstranten vor dem Ahmadiyya-Zentrum zu besänftigen. Allerdings selbst Stunden nach der Entfernung der Kameras blieben die Aufwiegler vor dem Zentrum und skandierten Ahmadiyya-feindliche Slogans.

Anlass für das Verbot der Sicherheitsmaßnahmen diesmal sind Proteste von Gruppierungen, die den Ahmadis feindlich gesinnt sind (siehe unsere letzte Pressemitteilung zu diesem Thema vom 05 Feb. 2012). Sie fordern, dass die Ahmadis dieses Zentrum räumen müssen und der erste Schritt dazu scheint die Entfernung der Sicherheitsmittel zu sein. Denn ungesichert kann das Zentrum leicht besetzt und den Ahmadis weggenommen werden.Wie der Sprecher der Gemeinde in Pakistan berichtet, hat der Wortführer der Proteste gegen das Ahmadiyya-Zentrum in Rawalpindi bei einer Ansprache am vergangenen Freitag gesagt, er wäre stolz, wenn er bei einem Angriff auf das Zentrum als Märtyrer sterben würde.

Situation in Faisalabad
Auch in der drittgrößten pakistanischen Stadt Faisalabad kommen die Ahmadis nicht zur Ruhe. Letzte Woche wurde ein Anschlag auf das Haus des Vorsitzenden der Gemeinde der Stadt verübt. Er befand sich zu der Zeit nicht im Hause. Aber zwei für die Sicherheit des Vorsitzenden verantwortlichen Freiwilligen sind bei diesem Angriff schwer verletzt worden. Nach den uns vorliegenden Details beobachteten die zwei Männer ein verdächtiges Fahrzeug, das wiederholt am Haus vorbeifuhr. Als die zwei Freiwilligen es kontrollieren wollten, wurden sie aus dem Fahrzeug angeschossen. Sie erlitten Schusswunden und mussten im Krankenhaus stationär behandelt werden. In Faisalabad ist in letzter Zeit mehrfach zu Mordanschlägen an Ahmadis gekommen. Die Lage für sie ist extrem gefährlich. Im vergangenen Jahr hatte eine den Ahmadis feindlich gesinnte Organisation öffentlich Flugblätter in der Stadt verteilt, die eine Liste von bedeutenden Ahmadis aus der Stadt und ihre Adressen enthielten. Darin wurde ausdrücklich erwähnt, dass Ahmadis als Apostaten getötet werden müssen.

Menschenrechtler sind gefragt

Wie bekannt, ist es den Ahmadis in Pakistan gesetzlich verboten, ihren Glauben zu praktizieren. Außerdem müssen sie immer wieder verschiedenste Repressalien erdulden – bis hin zu Mord an unschuldigen Mitgliedern. Wir bitten alle, die sich für die Menschenrechte engagieren, hier ihren Einfluss geltend zu machen und mit Schreiben, E-Mails, Telefax und anderen Mitteln die pakistanische Regierung aufzufordern, konkrete Schritte gegen diese zunehmenden Anfeindungen und Angriffe gegen die Ahmadis einzuleiten und ihnen die von der Verfassung garantierte Religionsausübung in Frieden und Freiheit zu ermöglichen.

Für mehr Informationen über die Verfolgung von Ahmadis erhalten Sie unter:
Persecution of Ahmadiyya Muslim Community

Veröffentlicht durch die:
Pressestelle der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Deutschland
Telefon: 0163 - 302 74 73
E-Mail: presse@ahmadiyya.de

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