Imam Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad
Qadiani (as), glauben.
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Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad Qadiani (as), glauben.
Diskriminierung von Ahmadis im pakistanischen Bildungssektor
Datum: 30. Juni 2008
Wie allgemein bekannt ist, werden die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat seit den 70er Jahren in Pakistan staatlich verfolgt. 1984 wurde durch den damaligen Militärdiktator Zia-ul-Haq das pakistanische Strafgesetz durch die Anti-Ahmadiyya Gesetzgebung erweitert. Dies betrifft die Strafvorschriften der Paragraphen 298-B, 298-C und 295-C PPC, durch die den Ahmadis unter Androhung einer Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren und einer Geldstrafe zahlreiche Verhaltensweisen verboten werden.
Der Paragraph 298-C PPC untersagt es den Ahmadis sich als Muslime und ihren Glauben als Islam zu bezeichnen, für ihren Glauben zu werben oder in irgendeiner Art und Weise die religiösen Gefühle der Muslime zu verletzen. Weiterhin ist es ihnen durch den § 298-B PPC. Verboten, den Gebetsruf „Azan“ auszurufen und ihre Gebetshäuser als Moscheen zu bezeichnen. Durch die Einführung des § 295-C in das pakistanische Strafgesetzbuch wird die Beleidigung des Propheten Muhammad mit dem Tode oder mit lebenslanger Haft bestraft.
Diese Regelungen sind auch heute noch in Kraft. Seit der Einführung der staatlichen Verfolgung sind bis heute Dutzende Ahmadis in Pakistan ermordet worden. 3500 Ahmadis sind nach den oben genannten Strafvorschriften angeklagt worden, darunter 236 nach § 295-C. Aufgrund der permanenten staatlichen Verfolgung mussten zahlreiche Ahmadis ihre Heimat verlassen und haben Zuflucht in anderen Ländern gesucht. Seit den 70er Jahren wurden Ahmadis systematisch aus den Führungsgremien des pakistanischen Staates entfernt und ihr Aufstieg auf höhere Positionen wurde verhindert.
Das Gleiche gilt für das staatliche Bildungssystem. Es wird immer wieder versucht Ahmadi Schüler und Studenten mit verschiedenen Mitteln zu schikanieren. Nun ist eine neue Art der Verfolgung eingetreten, indem versucht wird, den Ahmadis die Bildungschancen zu verwehren, zumal sie es ohnehin als Verfolgte an den pakistanischen Universitäten sehr schwer haben.
Das jüngste Beispiel sind die Ereignisse am Punjab Medical College in der Industriestadt Faisalabad. Nach den vorliegenden Informationen versammelten sich am 5. Juni 2008 die Studenten der Islami-Jamiat-Tulaba (eine religiös-extremistische Studentenorganisation) zu einer Anti- Ahmadiyya Kundgebung auf dem Gelände des Punjab Medical College in Faislabad. Sie umzingelten das Büro des College-Rektors Prof. Dr. Asghar Ali Randhawa und verlangten die Entlassung der 23 Ahmadi Studentinnen und Studenten aus dem College und Studentenwohnheim.
Der Rektor gab dem Druck der Fundamentalisten nach und traf eine formelle Entscheidung, wonach die 15 Studentinnen und 8 Studenten mit sofortiger Wirkung aus dem College und Studentenwohnheim entlassen wurden. Zuvor wurden gegen Ahmadi Studenten tagelang falsche Anschuldigungen erhoben, dass sie ihren Glauben predigen würden und den Propheten Muhammad beleidigt hätten.
Die extremistische Organisation Islami-Jamiat-Tulaba (Tochterorganisation der fanatischen Jamaat-e-Islami) klebte Anti-Ahmadiyya Plakate an die Wände des College und des Studentenwohnheims. Auf diesen Plakaten wurden der Begründer der weltweiten Ahmadiyya Muslim Jamaat und seine Anhänger auf übelste Weise beschimpft, beleidigt und bedroht. Am nächsten Tag wurden einige der Plakate zerrissen aufgefunden. Daraufhin wurden die Ahmadi Studenten zu den hierfür Verantwortlichen erklärt.
Die Probleme begannen bereits vor ca. einem Monat als den Ahmadi Studentinnen der Vorwurf gemacht wurde, sie würden im Wohnheim der Studentinnen ihren Glauben predigen, was keinesfalls der Wahrheit entspricht. Zudem wurde den Ahmadis der Vorwurf gemacht, dass sie die schlimmsten Feinde des Islams und Pakistan seien. Am 28. Mai 2008 wurden zum ersten Mal Anti- Ahmadiyya Plakate an die Wände des Studentinnenwohnheims angebracht. Eine Ahmadi Studentin nahm ein Poster ab und beschwerte sich beim Heimleiter.
Der Leiter des Wohnheims reagierte abweisend und parteiisch. Die Eltern der Ahmadi Studentin suchten den College-Rektor auf und verlangten Schutz für ihre Tochter. Er schlug vor, die Ahmadi Studentinnen in einem abgetrennten Bereich des Wohnheims unterzubringen. Die Eltern empfanden dies als eine weitere Diskriminierung und lehnten den Vorschlag ab.
Am 4.Juni 2008 wurden vier männliche Ahmadi Studenten aus ihren Zimmern entführt und körperlich misshandelt. Ihre Zimmer wurden durchwühlt und verschiedene Wertgegenstände wurden gestohlen. Die Polizei wurde informiert, sie unternahm jedoch nichts. Wie bereits oben geschildert, geriet die Situation am 5.Juni 2008 außer Kontrolle und die College Leitung ignorierte die Gleichbehandlung aller Studenten und stellte sich auf die Seite der Aufrührer.
Dieser Vorfall belegt, dass sich die Situation der Ahmadis in Pakistan trotz anders lautender Lippenbekenntnisse der Verantwortlichen zusehends verschlechtert.
Veröffentlicht durch die:
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