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Barbarischer Mord an drei Ahmadies in Indonesien

Datum: 07. Februar 2011

Polizei sieht tatenlos zu, statt die Opfer zu schützen

Mit großer Bestürzung müssen wir bekannt geben, dass am 6. Februar 2011 in Indonesien drei Mitglieder unserer AMJ Indonesien auf bestialische Weise ermordet worden sind. Der Angriff ereignete sich in Cikeusik, im Süden von Banten. Etwa 1000 Menschen waren an diesem barbarischen Akt beteiligt. Tage vor diesem Übergriff war die örtliche Polizei über einen bevorstehenden Angriff informiert worden. Dennoch konnte die Polizei für keine geeigneten Maßnahmen zum Schutz der lokalen Ahmadies oder zur Verhinderung der Attacke sorgen. Bestätigten Berichten zufolge stürmten die Angreifer mit Macheten, Speeren, Messern und anderen Waffen das örtliche Ahmadiyya-Zentrum in dem sich 20 Personen aufhielten. Dabei wurden drei Ahmadies zu Tode geprügelt, welches in einem Video zu sehen ist. Fünf weitere Ahmadies trugen schwerste Verletzungen davon. Außerdem wurde anschließend das Haus mit sämtlichem Besitz in Brand gesteckt und zerstört. Bislang wurde keiner der Angreifer von der Polizei festgenommen.

Das Oberhaupt der weltweiten AMJ, Hadhrat Mirza Masroor Ahmadaba, sagte angesichts dieses Angriffs:

„Diese schreckliche Attacke löst nicht nur bei allen Ahmadi-Muslimen, sondern bei allen friedliebenden Menschen, großen Kummer und Schmerz aus. Die Barbarei der Täter kennt keine Grenzen. Die Zuschauer haben bei diesem grausamen Gewaltakt geklatscht und zugejubelt. Die lokalen Behörden konnten die Ahmadi-Muslime nicht schützen und ließen es zu, dass sie zum Opfer einer solchen grausamen und brutalen Attacke wurden.“

Ferner sagte Hadhrat Mirza Masroor Ahmadaba:

„Wann immer solche Attacken sich ereignen, zeigen die Ahmadis in Indonesien und weltweit Geduld und suchen Trost im Gebet zum Allmächtigen Gott, und nicht in Rache und Gewalt und dies wird immer ihre Praxis sein. Es ist klar, dass jene Menschen, die für dieses Leid verantwortlich sind, sich vor Gott für diese Tat werden verantworten müssen.“

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ruft die Regierung in Indonesien auf, ihre Verpflichtung zum Schutze aller Bürger, gleich welcher Religion sie angehören, zu erfüllen. Es soll hiermit auch klargestellt werden, dass kein Ahmadi in irgendwelche Provokationen verwickelt war. Der Grund für die Attacke war einzig und allein, dass die Opfer zur Ahmadiyya Muslim Jamaat gehörten.

Kurzinfo zur Ahmadiyya Muslim Jamaat in Indonesien:


Die Majelis Ulama Indonesia (MUI) gab im National Deliberative Council No. 05/Kep/Munas/MUI/1980 eine Fatwa heraus, die Ahmadiyya als „unislamisch, abweichlerisch und irreführend“ ausstieß. Das Ministerium für religiöse Angelegenheiten hat 1984 in einem Rundbrief seine Regionalbüros angewiesen, Ahmadiyya als Irrlehre zu betrachten, weil die Anhänger Mirza Ghulam Ahmad als Prophet verehren. 2005 startete die islamische Orthodoxie in Indonesien eine Initiative, um die Ahmadiyya auch dort nach pakistanischem Vorbild amtlich zu einer nicht-islamischen Religion erklären zu lassen. Seitdem kommt es zu Übergriffen gegenüber Einrichtungen der Ahmadiyya Muslim Jamaat, zuletzt in einem Dorf der Provinz Südsulawesi, wo Unbekannte in der Nacht zum 30. April 2006 in die „Nuur Rabwah Moschee“ eindrangen und Verwüstungen anrichteten. Eine dortige Moschee wurde niedergebrannt. Am 9. Juni 2008 ist der AMJ durch ein Regierungsdekret jegliche Tätigkeit in Indonesien untersagt worden. (Quelle: Wikipedia)

Die Zahl der AMJ Mitglieder in Indonesien beträgt ca. 500.000.

Veröffentlicht durch die:
Pressestelle der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Deutschland
Telefon: 0163 - 302 74 73
E-Mail: presse@ahmadiyya.de

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