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Necla Kelek's unwahre Behauptungen über die Ahmadiyya Muslim Jamaat

Datum: 20. September 2017

Die Soziologin Necla Kelek äußerte sich in einem Beitrag des Deutschlandfunks vom 23.8.2017 zur Ahmadiyya Muslim Jamaat. Wir stellen fest: Der Beitrag besteht aus einer Aneinanderreihung unwahrer Tatsachenbehauptungen mit denen sich Frau Kelek unglaubwürdig macht und als Expertin vollends diskreditiert.

Produktive Kritik ist wichtig und zu begrüßen. In einer freiheitlichen Demokratie ist auch die inhaltliche Kritik an Religionsgemeinschaften von der Meinungsfreiheit gedeckt. Doch Frau Kelek stellt in ihrem Interview sachlich nicht zutreffende Behauptungen auf – die Ahmadiyya Muslim Jamaat prüft daher die Einleitung rechtlicher Schritte.

Es wird deutlich, dass Frau Kelek keine Sachkenntnis über die Ahmadiyya Muslim Jamaat besitzt, was durch eine einfache journalistische Recherche hätte festgestellt werden können. Dass der Deutschlandfunk sie dennoch ohne Überprüfung als Expertin konsultiert, obwohl sie offensichtlich nicht mit den Grundlagen der Ahmadiyya Muslim Jamaat vertraut ist, führt zur Frage nach der journalistischen Sorgfaltspflicht im Deutschlandfunk.

Folgende von Frau Kelek behaupteten Äußerungen sind faktisch falsch:
1. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ist nicht aus dem späteren Pakistan hervorgegangen, sondern im heutigen Indien, in der Kleinstadt Qadian (Punjab) entstanden.

2. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat verfolgt keine politischen Ziele, wie Kelek mehrfach behauptet. In unzähligen Schriften und Veröffentlichungen hat die Ahmadiyya Muslim Jamaat von Beginn an festgestellt, dass sie für eine klare Trennung von Staat und Religion eintritt und sich als rein religiöse Gemeinschaft versteht. Der Kalif der Ahmadiyya Muslim Jamaat bezeichnet sich als rein spirituelles Oberhaupt. Frau Kelek suggeriert, allein der Bau einer Moschee sei ein politisches Ziel. Die Moscheen der Ahmadiyya Muslim Jamaat sehen sich als Orte der Gottesanbetung und menschlichen Begegnung und verfolgen ebenso wie die meisten Synagogen und Kirchen in unserem Land keine politische Agenda.

3. Es wird behauptet, die Moscheen der Ahmadiyya Muslim Jamaat seien "abgeschottet", sie seien "Orte der Männer", es gäbe dort "kein kulturelles Leben", sie seien auf "Abgrenzung" aus und es gäbe keine "Transparenz" bezüglich der Freitagsansprachen. Diese Behauptungen sind sachlich falsch.

3.1. Die Moscheen der Ahmadiyya Muslim Jamaat sind grundsätzlich offen für alle Menschen unabhängig von Religion, Herkunft und Geschlecht – und das nicht nur am Tag der offenen Tür.

3.2. Alle Freitagsansprachen des Kalifen werden leicht auffindbar hier und auf www.alislam.org der Ahmadiyya Muslim Jamaat als Video-Datei, als Audio-Datei, in einer schriftlichen Zusammenfassung und auf mehreren Sprachen veröffentlicht. Eine größere Transparenz ist nicht vorstellbar. Sie sind die Grundlage der Predigten in den lokalen Moscheen, die alle auf Deutsch gehalten werden.

3.3. Alle Moscheen der Ahmadiyya Muslim Jamaat werden auch von Frauen besucht, die eine wichtige Rolle für das religiöse und kulturelle Leben in den Moscheen spielen. Alle Gemeinden der Ahmadiyya Muslim Jamaat haben neben einem männlichen Vorsitzenden auch eine weibliche Vorsitzende.

3.4. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ist mit großem Einsatz um den interreligiösen Dialog bemüht. Sie organisiert seit über 50 Jahren den "Tag der Religionsstifter" zu dem Vertreter aller Religionen eingeladen werden, sie veranstaltet Ausstellungen, Vorträge und Diskussionen zu denen gezielt die Öffentlichkeit eingeladen wird. Für die Jugendlichen werden Besuche in Synagogen und Kirchen sowie ins Anne Frank Haus u. ä. organisiert. Das ist nur eine kleine Auswahl an Bemühungen seitens der Ahmadiyya Muslim Jamaat für den interreligiösen Dialog.

3.5. Zu dem Umgang mit Andersgläubigen schweigt die Ahmadiyya Muslim Jamaat nicht, wie Kelek es unterstellt, im Gegenteil. In vielen grundlegenden Schriften rufen der Gründer der Ahmadiyya Muslim Jamaat und die Kalifen der Ahmadiyya Muslim Jamaat zum respektvollen und gütigen Umgang mit Andersgläubigen auf, deren Gefühle nicht verletzt werden dürfen und erklären Nächstenliebe zur religiösen Pflicht. Es gibt kaum eine Veröffentlichung der Ahmadiyya Muslim Jamaat, kaum ein Vortrag des Kalifen in denen dieses Grundverständnis der islamischen Lehre nicht deutlich artikuliert wird.

3.6. Es gibt ein großes kulturelles Angebot seitens der Ahmadiyya Muslim Jamaat in den Moscheen. Nicht nur finden Freizeitangebote für Jugendliche statt, es gibt Sportangebote auch für Frauen, medizinische und schulische Beratung, Fachvorträge zu nicht-religiösen Themen, Nachhilfe-Unterricht, kulturelle Basare (sog. Mina Basar), Dichterlesungen (sog. Mushaira), es gibt in allen größeren Gemeinden einen Chor, ein Chor der Frauen tritt bei der Jahresversammlung der Ahmadiyya Muslim Jamaat auf. Es werden Blutspende-Aktionen und Spendenbasare für Hilfsorganisationen in den Moscheen veranstaltet. Das ist nur ein kleiner Auszug des reichhaltigen kulturellen Angebots. Frau Kelek diskreditiert sich völlig mit der wiederholten Behauptung, der Mangel an kulturelle Angebot sei ein verständlicher Grund für fremdenfeindliche Aktionen gegen Moscheen.

4. Auf die Frage nach den Ursachen für die Verfolgung der Ahmadiyya Muslim Jamaat behauptet Necla Kelek, dies läge an der wortwörtlichen Auslegung des Islam durch die Ahmadiyya Muslim Jamaat und erwähnt die Diskussion um die Abrogation. Beide genannten Gründe spielen keine Rolle für die Verfolgung. Es gibt genügend andere muslimische Strömungen, die die Abrogation ebenfalls ablehnen oder den Koran tatsächlich wortwörtlich auslegen (was die Ahmadiyya Muslim Jamaat nicht tut, s .u.) und nicht verfolgt werden. Der zentrale Grund für die Verfolgung liegt im Anspruch des Begründers der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as) der vom Propheten Muhammad (saw) prophezeite Messias und Reformer des Islam zu sein. Ein grundliegendes Anliegen Hz. Ahmads war, eine Koranauslegung vorzulegen, die jenseits von engstirnigen, buchstäblichen Interpretation dem menschenfreundlichen Geist des Korans gerecht wird. Ein Blick in die auch online frei zugänglichen Korankommentare der Ahmadiyya Muslim Jamaat belegt dies. Dass Kelek diese zentralen Grundlagen der Ahmadiyya Muslim Jamaat nicht erwähnt, zeugt von fundamentaler Unkenntnis über die Ahmadiyya Muslim Jamaat.

5. Frau Kelek behauptet, es gäbe keine inhaltliche Auseinandersetzung mit den "Gewaltversen" des Koran. Dies ist faktisch inkorrekt. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat hat eine Vielzahl von Schriften veröffentlicht, die theologisch herausarbeiten, dass Koranverse, die zum Kampf aufrufen, historisch zu verstehen sind und sich nur auf den Verteidigungsfall beziehen. Der Kalif der Ahmadiyya Muslim Jamaat hat in unzähligen Vorträgen die Exegese der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Bezug auf den Dschihad und entsprechenden Koranversen vorgestellt, u. a. während seiner Rede im Capitol Hill, im europäischen und britischen Parlament und bei der Jahresversammlung der Ahmadiyya Muslim Jamaat, die weltweit übertragen wird.

6. Frau Kelek behauptet, aus der Ahmadiyya Muslim Jamaat könne nicht "jeder ein- und austreten". Auch mit dieser Aussage offenbart Kelek ihre grundsätzliche Unkenntnis über die Theologie der Ahmadiyya Muslim Jamaat. Sie zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie die völlige Glaubens- und Gewissensfreiheit aus dem Koran ableitet. Sie lehnt eine Strafe auf Blasphemie und Apostasie ab. Damit positioniert sich die Ahmadiyya Muslim Jamaat eindeutig gegen die Auffassung einer islamischen Orthodoxie, die eine Strafe für den Austritt aus dem Islam vorsieht. Eine theologische Abhandlung des vierten Kalifen der Ahmadiyya Muslim Jamaat zu dem Thema findet sich hier. Ein fundamentaler Unterschied in der Theologie zu anderen muslimischen Strömungen besteht genau in dieser Frage. Frau Kelek erwähnt jedoch auch auf Nachfrage hin nicht, dass mit ein Grund für die Verleihung des Körperschaftsstatus an die Ahmadiyya Muslim Jamaat, die professionelle Vorgehensweise bezüglich der Mitgliedschaft inklusive Ein- und Austritte darstellt.

Angesichts dieser Fülle an gravierenden Falschaussagen seitens Frau Kelek, die hier nur teilweise benannt werden konnten, bitten wir die zuständigen Redakteure des Deutschlandfunks die Veröffentlichung des Interviews zu überdenken und behalten uns rechtliche Schritte vor.

Bildmotiv: ©Medienmagazin Pro

Veröffentlicht durch die:
Pressestelle der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Deutschland
Telefon: 0163 - 302 74 73
E-Mail: presse@ahmadiyya.de

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