Imam Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad
Qadiani (as), glauben.
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Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad Qadiani (as), glauben.
Friedenssymposium der Ahmadiyya Muslim Jamaat UK 2023
Autor: Revue der Religionen
Um 19:10 Uhr traf Hadhrat Mirza Masroor Ahmad, Khalifatul Masih VABA im Tahir-Saal des Baitul-Futuh Moscheen-Komplex ein und begrüßte die Gäste, die aus vierzig Ländern der ganzen Welt angereist waren. Die formelle Veranstaltung begann mit der Rezitation aus dem Heiligen Qur’an.
Im Anschluss an die Grußworte der Ehrengäste trat der Kalif ans Podium, um seine diesjährige Rede zur Lage des Weltfriedens zu halten.
Hadhrat Khalifatul Masih VABA begann damit, den Gästen, die an der Veranstaltung teilnahmen, seinen Dank auszusprechen. Er sagte, dass die diesjährige Veranstaltung auch abgehalten werde, um den Wiederaufbau des Bait-ul-Futuh Moscheen-Komplex einzuweihen. Daher würde er zuerst den Sinn des Baus von Moscheen erläutern ehe er den aktuellen Zustand der Welt kommentieren und seine Sichtweise darlegen werde, wie globaler Frieden und Sicherheit erreicht werden könnten.
Seine Heiligkeit sagte, es sei unmöglich, Gottes Rechte zu erfüllen, ohne dass wir die Rechte unserer Mitmenschen und aller Geschöpfe Gottes erfüllten. Ahmadi-Muslime glaubten, dass der Gründer der Ahmadiyya-Gemeinschaft gesandt wurde, um die Aufmerksamkeit auf diese Grundprinzipien des Islam zu lenken. Er hatte deutlich gemacht, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Anbetung Gottes und der Erfüllung der Verantwortung gegenüber den Mitmenschen gebe.
Moscheen würden für die Anbetung Allahs des Allmächtigen gebaut, und im Heiligen Qur’an heiße es, dass die Anbetung einer Person, die die Rechte anderer Menschen nicht beachte, zum Mittel ihres eigenen Untergangs und ihrer Erniedrigung werde, anstatt zu ihrer Errettung. Muslimen werde geboten, in Richtung der Kaaba zu beten, aber es sei ebenso wichtig, immer die Ziele des Baus der Heiligen Kaaba zu berücksichtigen, die in einem der Verse des Heiligen Qur’an wie folgt umrissen werden:
Wer es [das heilige Haus Allahs] betritt, tritt in Frieden ein. (Sure Aal-e-Imran 3:98)
Dieser Vers lenke die Aufmerksamkeit der Gottesdiener darauf, nach Frieden für sich selbst zu streben und indes für andere zu Leuchtfeuern des Friedens zu werden, da Moscheen die Heilige Kaaba spirituell widerspiegelten. Darüber hinaus rezitierten Muslime in jedem der täglichen Gebete die Surah al-Fatiha, die verkünde, dass Gott der Herr aller Welten und aller Völker sei, und nicht nur der Muslime. Er versorge und unterstütze Christen, Juden, Hindus, Sikhs und tatsächlich Menschen aller Religionen. Er gewähre ihnen Leben und erfülle ihre Grundbedürfnisse durch Seine Gnade und Sein Mitgefühl. Daher werde den Muslimen von Anfang an im Heiligen Qur’an beigebracht, dass sie niemals Menschen anderer Glaubensrichtungen Schaden zufügen, Hass gegen sie hegen oder schlecht über sie sprechen dürften, da alle die Schöpfung dieses Herrn aller Welten seien. Er unterstütze sogar diejenigen, die Seine Gnade nicht schätzten und Seine bloße Existenz ablehnten. Er unterstütze sie und versorge sie mit den Früchten ihrer Arbeit. Daher versuche die Ahmadiyya-Gemeinschaft allein um die Liebe dieses Herrn der Welten zu erlangen, Frieden und Harmonie auf der ganzen Welt zu fördern.
»Diejenigen, die an einen so gnädigen Gott glauben, können niemals versuchen, den Frieden und das Wohlergehen anderer zu untergraben«, sagte das geistige Oberhaupt. Daher strebe die muslimische Ahmadiyya-Gemeinschaft danach, Frieden und Harmonie auf der ganzen Welt zu fördern, allein um Gottes Nähe und Liebe zu erlangen. Dies sei der konsequente Weg der Gemeinde seit ihrer Gründung. Durch die Organisation von Friedenssymposien und ähnlichen Veranstaltungen wolle sie Menschen unter dem Banner der Menschlichkeit zusammenbringen. »Unsere Motivation ist, dass wahrer und dauerhafter Frieden entsteht, damit sich die Menschheit vor ihrer Selbstzerstörung retten kann«, sagte der Kalif. »Unser Ziel ist es, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Welt am Abgrund einer Katastrophe steht, und an die Menschheit zu appellieren, ihre Verantwortung zu erkennen – nicht nur gegenüber den Menschen von heute, sondern auch gegenüber unserer zukünftigen Generation.«
Seine Heiligkeit betonte, wie wichtig es sei, Frieden zu schaffen, und sagte: »Nur im Frieden liegt die Rettung der Welt. Frieden ist der goldene Schlüssel, um die Tür zu gesellschaftlichem Fortschritt und Entwicklung aufzuschließen.«
Er glaube weiters, dass diese Botschaft auf taube Ohren stoße, weil die Menschen sich von Gott dem Allmächtigen abgewandt hätten und materielle Bestrebungen als ihr ultimatives Ziel ansehen würden. Es sei solch vergeblichem und begehrlichem Streben zu verdanken gewesen, dass die Welt bereits in zwei Weltkriege hineingezogen wurde. Doch anstatt aus den Schrecken der Vergangenheit zu lernen, werde die Welt erneut von Krieg und Konflikten erfasst.
Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA stellte klar: »Ich glaube nicht, dass die Schuld dafür ausschließlich bei Muslimen oder bei Nicht-Muslimen liegt, noch sage ich, dass Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten zu begehen die Handschrift einer einzigen Nation oder Gruppe sind.« Der Islam erlaube einen Verteidigungskrieg nur unter extremen Umständen, wenn es einen konzertierten Versuch gebe, die Religionsfreiheit oder die Religion selbst zu zerstören. Der Islam habe nie erlaubt und werde es nie zulassen, dass Krieg geführt werde, um geopolitische Ambitionen zu erfüllen. Der Heilige Qur’an weise uns an, jeden letztmöglichen Weg zu gehen, um Frieden zu erreichen, egal wie gering die Erfolgsaussichten scheinen mögen.
Im Heiligen Qur’an sage Allah der Allmächtige:
»Und wenn zwei Parteien von Gläubigen [gegeneinander] kämpfen, schließe Frieden zwischen ihnen; dann, wenn [danach] einer von ihnen gegen den anderen die Grenzen überschreitet, bekämpft die übertretende Partei bis sie zum Gebot Allahs zurückkehrt. Dann, wenn sie zurückkehrt, schließe Frieden zwischen ihnen in Gerechtigkeit und handle gerecht. Wahrlich, Allah liebt die Gerechten.« (Sure al-Hujarat 49:10)
Mit anderen Worten, sagte der Kalif, wenn sich zwei Nationen im Krieg befinden würden, sollten Dritte versuchen, sie zu einer friedlichen Lösung zu bringen. Wenn der Angreifer weiterhin Krieg führe, liege es an anderen Nationen, sich zusammenzuschließen, um angemessene und legitime Mittel einzusetzen, um den Unterdrücker zu stoppen. Sobald dieser jedoch aufhöre, dürfe keine unverhältnismäßige Vergeltung mehr gefordert werden.
Im Heiligen Qur’an sage Allah:
»O ihr, die ihr glaubt! Seid standhaft auf Allahs Weg und bezeugt es in Gerechtigkeit. Und lasst euch nicht durch die Feindschaft eines Volkes dazu anregen, anders als mit Gerechtigkeit zu handeln. Seid [immer] gerecht, das ist der Gottesfurcht näher. Und fürchtet Allah. Wahrlich, Allah weiß, was ihr tut.« (Sure al-Mai’dah 5:9)
Mit anderen Worten, sagte Seine Heiligkeit, dürfe man sich nicht von der Feindschaft irgendeiner Nation davon abhalten lassen, die wahren Maßstäbe der Gerechtigkeit aufrechtzuerhalten. Dementsprechend müssten Strafsanktionen, die die Freiheit und Fortschrittsfähigkeit einer Nation einschränkten, für die Zeit nach einem Krieg um jeden Preis vermieden werden.
In Bezug auf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine sagte Hadhrat Khalifatul Masih VABA mit Bedauern, dass es keine Anzeichen dafür gebe, wie oder wann dieser Krieg enden werde. Dies habe jedoch bestimmte politische Führer nicht davon abgehalten, zu sagen, dass Russland nach Kriegsende extremen Sanktionen unterworfen und für seine Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden sollte.
Der Kalif kommentierte dazu einen in The Times veröffentlichten Artikel von Matthew Parris, in dem der Kolumnist sagte, dass solche Kommentare nur dazu dienen würden, eine instabile Situation weiter anzuheizen und die Chancen auf Frieden zu verringern, und dass »Worte, die jetzt gesprochen werden … lange Schatten auf ein zukünftiges Terrain werfen können von denen wir noch nichts wissen.« Der Kalif meinte, der Kolumnist habe Recht damit, diese Warnung auszusprechen.
»Welchen Anreiz werden Russland und seine Führer haben, die Feindseligkeiten einzustellen, wenn sie wissen, dass ein Rückzug zu ihrem sicheren Untergang führen wird?« Seine Heiligkeit fragte dies und fügte hinzu, dass die islamischen Lehren jede Anstrengung erforderten, um die friedliche Lösung eines Konflikts zu erreichen. Aus diesem Grund sei es unerlässlich, die Kommunikationswege offen zu halten und sich um einvernehmliche Vereinbarungen zu bemühen. Wenn jedoch ein Angreifer darauf aus sei, Elend und Zerstörung zu verursachen und sich weigere, sich zurückzuziehen, sagt der Islam, dass sich andere Nationen zusammenschließen und angemessene und notwendige Mittel anwenden sollten, um Grausamkeiten zu stoppen, wobei das Hauptziel immer darin bestehen solle, Frieden zu schaffen, anstatt Rache zu suchen.
Hadhrat Khalifatul Masih VABA warnte, eine äußerst gefährliche Folge des Krieges sei die Verfestigung der gegnerischen politischen Blöcke und Bündnisse, und die Rhetorik, die in den internationalen Beziehungen verwendet werde, werde auf allen Seiten immer feindseliger. Es sei viel darüber geschrieben worden, wie Russland und China engere Beziehungen knüpften. Die Wahrheit sei, dass aus Krieg oft noch mehr Krieg erwachse. Es gebe echte Bedenken, dass sich der Ukraine-Konflikt weiter ausbreiten könnte oder dass andere Nationen ermutigt würden, diplomatische Bemühungen zur Beilegung ihrer Streitigkeiten einzustellen und auf Gewalt zurückzugreifen.
Daraufhin bezog sich der Kalif auch auf einen Artikel des Journalisten Peter Hitchens, worin dieser sagte, dass, wenn die Panzer, die man der Ukraine zur Verfügung stellt, in Russlands eigenes Territorium eindringen würden, man nicht überrascht sein sollte von irgendetwas, was dann passierte. Hitchens fahre fort: »Es besteht also die reale Möglichkeit, dass ein großer Teil Europas in einen radioaktiven Friedhof verwandelt wird und dass die konventionelle amerikanische Vergeltung dafür (die wütend und kraftvoll sein wird) uns eine Stufe weiter in die Welt des Horrors, der Verluste, Flucht, Pest und Armut führen wird, die immer dem Krieg folgt.«
Der Kalif nannte auch das Beispiel von Jeffrey Sachs, einem führenden Ökonomen, der seine Besorgnis in ähnlicher Weise zum Ausdruck gebracht und gesagt hatte: »Wir formen Allianzen und rüsten auf«, und dass der aktuelle Ansatz nichts als »ein Rezept für einen weiteren Krieg« sei. .
Hadhrat Khalifatul Masih VABA sagte: »Zunehmend warnen Akademiker, politische Experten und angesehene Analysten davor, dass wir uns einer schweren Zeit in der Geschichte der Menschheit nähern. […] Die symbolische Weltuntergangsuhr, die von einem internationalen Gremium von Wissenschaftlern kontrolliert wird und die Wahrscheinlichkeit einer von Menschen verursachten globalen Katastrophe vorhersagt, wurde kürzlich auf nur 90 Sekunden vor Mitternacht gedreht, was einer globalen Katastrophe näher kommt als jemals zuvor.«
Das Oberhaupt der Gemeinde hob diesbezüglich eine islamische Lehre hervor und sagte: »Der Islam lehrt die Muslime, nicht nur den Opfern zu helfen, die verfolgt werden, sondern auch den Tätern und Angreifern. Das bedeutet nicht, sie in die Lage zu versetzen, weitere Grausamkeiten zu begehen, sondern sie daran zu hindern.«
Er fügte hinzu: »Welche Verbrechen auch immer der russische Staat begeht, wir müssen das Gesamtbild im Auge behalten, nämlich dass der Krieg, wenn er nicht beendet wird, zu einer sich vertiefenden globalen Krise führen wird.« Daher sollten die Weltmächte diesen Krieg durch Friedensgespräche beenden, damit er nicht außer Kontrolle gerate und zu einem umfassenden nuklearen Weltkrieg führe, vor dessen unvorstellbaren zerstörerischen Auswirkungen er seit vielen Jahren warne, sagte der Kalif.
Am Ende betete Hadhrat Khalifatul Masih VABA:
»Möge Allah der Allmächtige den Menschen Weisheit schenken, und möge die gesamte Menschheit diese grundlegenden Werte demonstrieren, die der Schöpfer und Meister dieser Welt von uns wünscht; nämlich die Verpflichtungen Ihm sowie Seiner Schöpfung gegenüber zu erfüllen.«
Die Veranstaltung endete mit einem stillen Gebet, das von Seiner Heiligkeit geleitet wurde.
Quelle: https://www.revuederreligionen.de/friedenssymposium-der-ahmadiyya-muslim-jamaat-uk-2023/