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Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen
Muslime, die an den Verheißenen Messias und
Imam Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad
Qadiani (as), glauben.

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Die Prophezeiungen der Sure Al-Kahf für die christlichen Völker

Die Bedeutung der 18. Sure

Das 18. Kapitel des Koran, Sura Al-Kahf befasst sich ausdrücklich mit den christlichen Völkern unserer Zeit. Es enthält Prophezeiungen über die Zerstörung der mächtigen Nationen, wie Gog und Magog und über die Zerstörungen der falschen Propaganda gegen den Islam. Der Prophet Muhammadsaw sagte: "Wer die zehn ersten und zehn letzten Verse dieser Sura auswendig lernt, der wird vor dem bösen Einfluss des Dajjal (Antichrist) immun bleiben." Dies ist ein Hinweis auf den Inhalt der Sura, die sich besonders der Lehrsätze des Christentums annimmt und jene Lehren widerlegt, die Jesus zu Unrecht zugeschrieben werden. Die Muslime werden in dieser Sura davor gewarnt, sich in die Fußstapfen der Juden zu begeben und somit Gottes Zorn und Missfallen auf sich zu laden. Ferner wird die Lage der heutigen muslimischen Völker geschildert und festgestellt, warum Gott ihnen die Warnung gab.

Die Sura befasst sich sodann mit dem Aufstieg und Niedergang der christlichen Völker und auch mit der kläglichen Lage der Muslime, die sich aus eigenem Verschulden das Missfallen Gottes auf sich luden. Die Sura geht auf die Geschichte der Früchristen zurück, da sie die wahren Empfänger und Erhalter der Botschaft Christi waren und Gottes Wohlgefallen gefunden hatten. Die "Gefährten in der Höhle" (Vers 10) sind die Frühchristen, die unsägliche Verfolgungen erleiden mussten ihres Glaubens willen. Die Juden hatten bereits vor dem Erscheinen des Propheten Muhammadsaw den rechten Weg verlassen und ihr frevelhaftes Benehmen hatte Gottes Missfallen nach sich gezogen. Dann kamen die Christen an die Reihe. Sie waren Empfänger der Gnaden Gottes, aber nur so lange, als sie auf dem rechten Weg blieben. Ihre Nachkommen jedoch erwiesen sich nicht mehr der Gnade Gottes würdig und so verloren sie ihren ehrenvollen Platz bei Gott, den die Frühchristen dank ihres Glaubens und ihrer Gottesfürchtigkeit und Frömmigkeit genossen hatten. Die "zwei Gärten" (Vers 33) beziehen sich auf diese Lage. Der erste "Garten" könnte die Periode der Wohlhabenheit des jüdischen Volkes, der zweite die Periode des Fortschritts der christlichen Völker darstellen, oder aber die beiden "Gärten" könnten sich auf die zwei Epochen der christlichen Völker beziehen, die eine während der Zeit des Propheten und die andere in unserer Zeit.

Zwei Epochen des Christentums

Die Sura spricht sodann von dem Missbrauch der "Gärten" durch die Nachkommen Israels, die die Gnaden nicht als solche betrachteten, sondern ihre Wohlhabenheit ihrem eigenen Verdienst zuschreiben und Gott in den Hintergrund stellen wollten und auf ihre Brüder, die Ismaeliten – die muslimischen Völker –, verächtlich herabblickten. Gott hörte die Bitte dieser Verlassenen und gab ihnen noch bessere und größere Gärten, als Er den Juden und den Christen gegeben hatte. Aber auch die Ismaeliten als Erben der göttlichen Gnade und Wohltaten würden mit der Zeit vom Pfade der Rechtschaffenheit abweichen und sich das Missfallen Gottes zuziehen. Gott würde sie strafen durch die Hände der christlichen Völker – eine wohlverdiente Demütigung für die Missachtung der göttliche Gnaden. Die verderbten "Anhänger des Islam" hätten die Züchtigung durch Gog und Magog zu erleiden, die sich dereinst über die ganze Erde ausbreiten und sie beherrschen würden. Gog und Magog lebten selbst zu der Zeit des Propheten, aber sie waren in einem Zustand des Schlafes. Die Sura erwähnt die Gründe, warum diese Völker von ihrer weltweiten Ausbreitung und Beherrschung abgehalten waren.

Die Sura nennt einen Dhul-Qarnän (Vers 84), der diesen Völkern im Wege stehen sollte. Damit wirft sie Licht auf die materielle und geistige Entwicklung der christlichen Völker sowohl während der ersten Periode ihrer Geschichte als auch in der letzten Zeit, in der Macht, Wohlhabenheit und materieller Fortschritt sie vom Pfade der Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit abweichen lassen würden. Die "Gefährten in der Höhle" sind die Frühchristen während ihrer Periode der Schwäche und die Namen Gog und Magog stellen sie in ihrer Blüte während unserer Zeit dar. Sie sind eigentlich keine wahren Christen, da sie dem wahren Geist ihres Glaubens fremd sind.

Die Sura schließt mit einer Zusicherung an die Muslime, dass Gott die Kräfte der Religionslosigkeit, die durch Gog und Magog losgelassen werden, zerbrechen und für die Befreiung der Muslime durch einen zweiten Dhul-Qarnän sorgen wird.

Kurzum, die Sura spricht von zwei Epochen des Christentums. In der ersten Epoche führten die Christen ein Leben nach Grundsätzen der Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit und in der zweiten Epoche gaben sie sich ausschließlich der Suche des materiellen Wohls und der irdischen Güter hin. Zwischen diesen beiden Epochen der geistigen Glorie der Christen und ihres Niedergangs wurde die Satzung des Islam eingeführt; und als selbst die Muslime den rechten Pfad der Gottesfürchtigkeit und Tugend aufgaben, wurde ihre politische Macht durch die christlichen Völker verfinstert. Später jedoch würde der Islam wieder unversehrt aufgehen. Unsere Zeit ist die für diese Wiederbelebung des Islam bestimmte Zeit.

Die zehn ersten Verse dieser Sura, deren Lektüre der Prophet besonders empfahl, sprechen von einem Volk, das behauptet, Gott habe Sich einen Sohn genommen, die letzten zehn Verse von Völkern, die ihre ganze Zeit, Energie und Mühe zur Erwerbung der materiellen Güter hingeben und von ihren Erfindungen und Entdeckungen derart eingenommen sind, dass sie glauben, sie könnten sogar das Geheimnis der Schöpfung ergründen. Aber je größer ihre Erfindungen und Entdeckungen, desto gewisser wird ihre Erkenntnis, dass die Geheimnisse der Natur und die Werke und Wunder Gottes kein Ende nehmen. Wie treffend ist diese Beschreibung unserer Zeit! Die Sura nimmt gewissermaßen den Kommentar über die Ideen und den falschen Ehrgeiz der heutigen Völker vorweg.

Die zehn ersten und die zehn letzten Verse sind eine Anklageschrift gegen die falschen Lehrsätze des heutigen christlichen Glaubens, wie z.B. das Dogma des Gottessohnes usw., aber auch gegen ihre materialistischen Neigungen.

Hadhrat Mirza Bashir-du-Din Mahmood Ahmadra, Licht auf das Weltgeschehen, Verlag Der Islam, 3. Auflage, 2005, S. 5-7

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