Imam Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad
Qadiani (as), glauben.
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Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad Qadiani (as), glauben.
Muhammad in der Bibel
Allah sagt im Heiligen Koran:
»Die da folgen dem Gesandten, dem Propheten, dem Makellosen, den sie bei sich in der Thora und im Evangelium erwähnt finden.« (7:158)
Ober die Ankunft des Heiligen Propheten Mohammedsaw gibt es ohne Zweifel mehrere Prophezeiungen in der Bibel. Zu beachten ist aber, dass in dem oben zitierten Vers des Heiligen Koran die Thora und die Evangelien besonders erwähnt werden; da Moseas und Jesusas unter allen israelischen Propheten die prominentesten waren.
Warum Zitate aus der Bibel
Wir, die Muslime, betrachten die Bibel als heilig und göttlich. Die Persönlichkeiten, die diese Quellen übermittelt hatten, waren wahrhaftige Menschen. Hier ist ein Vers aus dem Heiligen Koran, der diese Schilderung bestätigt:
»Sprecht: Wir glauben an Allah und was zu uns herabgesandt worden, und was herabgesandt ward Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und (seinen) Kindern, und was gegeben ward Moses und Jesus, und was gegeben ward (allen anderen) Propheten von ihrem Herrn. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen; und Ihm ergeben wir uns.« (2:137)
Gleichzeitig darf nicht vergessen werden, dass nach der Auffassung der Muslime die heutigen Bibeltexte nicht intakt sind. Es sind zahlreiche Änderungen und falsche Übertragungen hineingeraten. Diese Interpretationen schließen jedoch nicht aus, dass doch einige ursprüngliche Wahrheiten geblieben sind.
Die Einheit der Religionen:
Das Prinzip, dass der Heilige Prophet Mohammedsaw die Wahrheit aller vorangehenden Offenbarungen bestätigt, gewährleistet einen strengen Grundsatz der Harmonie unter den verschiedenen Religionen der Welt. Dadurch wird auch die Einheit der menschlichen Rassen gefördert. Die Tatsache, dass alle vorangehenden Propheten die Wahrheit des Heiligen Propheten Mohammedsaw bestätigen, ist gleichzeitig ein kräftiges Zeugnis für die Wahrheit des Islam und für die grundsätzliche Einheit der Religionen.
Ein Prophet wie Moseas
Gott sprach zu Moseas mit den folgenden Worten:
»Einen Propheten wie dich will ich mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen, und er wird ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage. Einen Mann aber, der nicht auf meine Worte hört, die der Prophet in meinem Namen verkünden wird, ziehe ich selbst zur Rechenschaft. Doch ein Prophet, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu verkünden, dessen Verkündigung ich ihm nicht aufgetragen habe, oder der im Namen anderer Götter spricht, ein solcher Prophet soll sterben.”« (Deuteronomium 18:18-20)
Der Prophet, von dem in dieser Prophezeiung die Rede ist, war weder Jesusas noch ein anderer israelitischer Prophet, da keiner von ihnen diesbezüglich einen Anspruch erhoben hat. Im Johannesevangelium 1:19-21 lesen wir, dass zur Zeit Jesuas die Juden die Ankunft von drei Propheten erwartet hatten: Erstens Eliaas, zweitens Christus und drittens einen Propheten von derartiger Eminenz und universeller Kraft und Bedeutung, dass in diesem Fall eine weitere Beschreibung nicht für nötig erachtet wurde. Der Ausdruck „jener Prophet” genügte um darzulegen, wer damit gemeint war. Jesusas hatte lediglich den Anspruch erhoben, er sei Christus. Er betrachtete den Johannes der Täuferas als Eliaas (Matthäus 11:14, 17:10-13)
Hinzu kommt, dass er seine Wiederkunft in den letzten Tagen „wenn der wahre Glaube von der Erde verschwinden wird”, vorausgesagt hatte. (Lukas 18:8) Petrus hatte über die bestimmte Zeit „jenes Propheten” folgendes gesagt:
»[…] der Herr […] Jesus sendet als den für euch bestimmten Messias. Ihn muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung von allem, die Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen Propheten verkündet hat. Mose hat gesagt: „Einen Propheten wie mich wird der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken. Auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagt.”« (Apostelgeschichte 3:20-22)
Aus diesen Worten von Petrus geht offensichtlich hervor, dass die Ankunft „jenes Propheten” noch vor der zweiten Ankunft Jesu Christias stattfinden wird. Jesusas hatte im Gleichnis über den Weinberg gesagt, dass der Besitzer des Weinberges erst nach ihm kommen wird. Dazu sagt er noch:
»Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.« (Matthäus 21:43)
Damit hatte Jesusas klargemacht: dieser Prophet, der nach ihm kommen wird, wird nicht aus israelitischer Abstammung sein. Er wird von einer „anderen Nation” sein: aus seinen Brüdern, d.h. ismaelitischer Abstammung. Diese Prophezeiung ist in der Person des Mohammedsaw, dem Heiligen Gründer der islamischen Religion erfüllt worden. Erstens ist er aus ismaelitischer Abstammung, die Brüder der Israeliten waren. Damit ist auch die folgende Verheißung Gottes über Ismael as erfüllt worden:
»Auch was Ismael angeht, erhöre ich dich. Ja, ich segne ihn […] und ich mache ihn zu einem großen Volk.« (Genesis 17:20)
Zweitens: Der Heilige Prophet Mohammedsaw war ein Prophet, der ein neues Gesetz gebracht hat, d.h. das Gesetz des Heiligen Koran. Keiner von den israelitischen Propheten, einschließlich Jesusas von Nazareth und mit Ausnahme von Moseas hatte ein neues göttliches Gesetz gebracht, noch beanspruchte einer von ihnen, gleich Moseas gewesen zu sein. Andererseits wird über den Heiligen Propheten Mohammedsaw ausdrücklich im Heiligen Koran gesagt, dass er der Prophet sei, der gleich Moseas sei.
»Wir haben euch einen Gesandten geschickt […] wie Wir [seinerzeit] zu Pharao einen Gesandten [Mose] schickten.« (73:16)
Dabei wird die Aufmerksamkeit der Juden auf folgende Prophezeiung des Deuteronomium 18:8 gelenkt:
»… ein Zeuge von den Kindern Israels hat Zeugnis abgelegt von jemandem wie er.« (46:11)
Der dritte Beweis ist die Tatsache, dass Mohammedsaw, wie in der Prophezeiung beschrieben wurde, nicht aus sich selber gesprochen hat, wie es in der Prophezeiung stand. Er soll ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage. Der Prophet Mohammedsaw sprach im Namen Gottes, wie in der Prophezeiung vorausgesagt wurde, d.h. was Gott ihm aufgetragen hat. Alle Kapitel des Heiligen Koran (mit Ausnahme des Sura 9) beginnen:
„Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.«
Die Offenbarung des Herrn am Berg Paran:
Die Bibel enthält eine weitere wichtige Prophezeiung:
»Er sprach: „Der Herr kam hervor aus dem Sinai, er leuchtete vor ihnen auf aus Seïr, er strahlte aus dem Gebirge Paran, er trat heraus aus Tausenden von Heiligen. Ihm zur Rechten flammte das Feuer des Gesetzes.”« (Deuteronomium 33:2)
Das „Kommen von Sinai” ist ein Hinweis auf die Erscheinung des Moseas, während die Aufleuchtung „beim Volk von Seïr” sich auf die Ankunft Jesuas bezieht. Wer ist nun der Prophet, der vom „Gebirge Paran strahlte”. Es war kein anderer als der Heilige Prophet von Arabien. In der Tat und Wahrheit ist Paran ein alter Name für jenen Teil Arabiens, wo die Kinder von Ismael, der übrigens auch der Vorvater vom Heiligen Prophet Mohammedsaw ist, sich nieder- gelassen hatten. Die arabische Form oder Aussprache des Wortes Paran ist „Faran” oder „Pharan”. In der Übersetzung der deutschen Bibel-Gesellschaft (Textfassung 1912) ist die Übersetzung des Pharan wiedergegeben worden. In dem geographischen Lexikon von Jaqut ist präzisiert worden, dass Faran der „Name des heiligen Mekka” sei. (F. Wüstenfeld, Leipzig 1892, Band Ill, S. 834)
Es darf demzufolge angenommen werden, dass Faran in der arabischen Sprache ursprünglich „Farran” war, der Bedeutung von zwei Flüchtlingen oder zwei Herrennenden. Offensichtlich wurde die Stadt (Mekka) nach Hagar und Ismael genannt, die dort als Herrennende oder als Flüchtlinge angekommen waren. Dr. A. Benish in seiner Übersetzung von fünf Büchern des Alten Testamentes hat den Ausdruck „die Wüste von Paran” verwendet. Die Bezeichnungen „er kam mit heiligen Zehntausenden” in der Prophezeiung und „aus seiner rechten Hand ging ein feuriges Gesetz hervor” weisen ohne Zweifel auf die Merkmale des Heiligen Propheten Mohammedsaw. Als er die Stadt Mekka eroberte, wurde er von zehntausend Heiligen begleitet. Er ist auch derjenige, der das Gesetz des Heiligen Koran gebracht hat. Folglich ist die Prophezeiung in einer wunderbaren Art in der Person des Heiligen Propheten Mohammedsaw in Erfüllung gegangen.
Arabien, Land des Verheißenen Propheten
Eine dritte Prophezeiung ist wie folgt:
»Ausspruch über Arabien. Übernachtet im Gebüsch, in der Steppe, ihr Karawanen von Dedan! Bringt den Durstigen Wasser, ihr Bewohner der Gegend von Tema! Kommt den Fliehenden entgegen mit Brot! Denn sie sind vor den Schwertern geflohen, vor dem gezückten Schwert, vor dem gespannten Bogen, vor dem schweren Kampf. Denn so hat der Herr zu mir gesprochen: „Noch ein Jahr – ein Söldnerjahr –, dann ist es mit der ganzen Macht Kedars zu Ende. Von den Bogenschützen in Kedar bleiben nur wenige übrig. Der Herr, der Gott Israels hat gesprochen.”« (Jesaja 21:13-17)
Zu dieser Prophezeiung ist folgendes zu beachten:
- Die Szene in der Prophezeiung ist die von Arabien. Dieses Merkmal ist von höchster Bedeutung. Der Heilige Prophet Mohammedsaw ist in Arabien erschienen.
- Die Prophezeiung spricht von „ihm der flüchtete”. Die Flucht des Propheten Mohammedsaw von Mekka nach Medina ist ein sehr bedeutendes Ereignis in der Weltgeschichte. Der islamische Kalender beginnt mit dem Jahr der Hijrat, d.h. der Flucht des Propheten Mohammedsaw im Jahre 622.
- »Sie fliehen vor dem gezogenen Schwert.« Dieses Merkmal beweist in entscheidender Weise die Erfüllung der Prophezeiung in der Person des Heiligen Propheten Mohammedsaw. Er flüchtete von Mekka, während sein Haus von seinen Todfeinden, die mit gezogenen Schwertern und dürstend nach seinem Blut gekommen waren, umzingelt worden war.
- Der Ausdruck „innerhalb eines Jahres” enthält ein weiteres klares Zeugnis im Bezug auf den Propheten Mohammedsaw. Ferner lesen wir in der Prophezeiung, binnen eines Jahres soll »alte Herrlichkeit Kedars untergehen, und der übrigen mächtigen Männer zu Kedar soll wenig sein«. Diese Voraussage ist während der Schlacht von Badr erfüllt worden, die innerhalb eines Jahres nach der Flucht des Propheten Mohammedsaw von Mekka nach Medina stattgefunden hat. In dieser Schlacht hatten die Quraisch von Mekka, (das in der Prophezeiung Kedar genannt wird), eine vernichtende Niederlage erlitten.
Die meisten ihrer mächtigen Männer sind in der Schlacht von Badr gefallen. Reverend C. Forster bestätigt, dass Kedar im Hedjaz, d.h. Arabien, gelegen ist. Er hat das Volk Kedar als identisch mit dem arabischen Stamm von Quraisch dargelegt (Vgl. Foster C., The historical Geography of Arabia, S. 244-265).
Der Name Mohammedsaw in der Bibel erwähnt
Im Hohelied Salomo finden wir eine wichtige Prophezeiung:
»Mein Geliebter ist weiß und rot, ist ausgezeichnet vor Tausenden. Sein Haupt ist reines Gold. Seine Locken sind Rispen, rabenschwarz. […] Seine Wangen sind wie Balsambeete, darin Gewürzkräuter sprießen, seine Lippen wie Lilien; sie tropfen von flüssiger Myrrhe. Seine Finger sind wie Stäbe aus Gold, mit Steinen aus Tarschisch besetzt. Sein Leib ist wie eine Platte aus Elfenbein, mit Saphiren bedeckt. Seine Schenkel sind Marmorsäulen, auf Sockeln von Feingold. Seine Gestalt wie der Libanon, erlesen wie Zedern. Sein Mund ist voll Süße; alles ist Wonne an ihm. Das ist mein Geliebter, ja, das ist mein Freund, ihr Töchter Jerusalems. « (Hohelied 5:10-16)
Der Geliebte, von dem in dieser Prophezeiung die Rede ist, ist der Geliebte Gottes. Ein bekannter Name für den Heiligen Propheten Mohammedsaw ist „Habibullah”, d.h. der Geliebte Gottes. An zweiter Stelle lesen wir in der Prophezeiung „mein Geliebter ist weiß und rot”. Diese waren die Farben des Propheten Mohammedssaw. Drittens ist das Merkmal „ausgezeichnet vor Tausenden”. Wir haben bereits dargelegt, dass der Heilige Prophet Mohammedsaw bei der Eroberung Mekkas von zehntausend Gefährten begleitet wurde. Das vierte und höchst erstaunliche Kennzeichen ist der Name Mohammed, der im Vers 16 der oben zitierten Stelle erwähnt wird, „alles ist Wonne an ihm”. Dies ist allerdings die deutsche Übersetzung. In der hebräischen Bibel wird dafür das Wort „Mohammeddim” verwendet. (Vgl. hebräische Ausgabe der Bibel, herausgegeben von Trowitzsch & Sons, Berlin, S. 1159, British Foreign Bibel Society)
Prophezeiungen aus dem Evangelium
Der verheißene Tröster im Neuen Testament
Diese Prophezeiung ist wie folgt:
»Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand [Tröster] geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit.« (Johannes 14:15-17)
In der neuen Ausgabe wird der Ausdruck Beistand anstatt Tröster bevorzugt.
»Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern.« (Johannes 14:26)
Ferner lesen wir:
»Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.« (Johannes 16:7)
»Noch vieles habe ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden.« (Johannes 16:12- 14)
Daraus geht hervor, dass Mohammedsaw der verheißene Tröster ist. Bei Johannes 14:26 wird der Heilige Geist als Tröster bezeichnet. Diese Behauptung widerspricht aber dem einfachen und unzweideutigen Text bei Johannes 16:7. Im letzterwähnten Text sagt Jesusas, dass sein Fortgehen, d.h. sein Dahinscheiden, für das Erscheinen des Trösters (bzw. des Beistandes) „unvermeidlich notwendig ist”. Dazu lesen wir im neuen Testament, dass Johannes mit dem Heiligen Geist erfüllt war, sogar bevor er geboren wurde. (Lukas 1:41) Wir lesen dazu, dass Jesusas selbst den Heiligen Geist in der Form einer Taufe empfangen hat. (Matthäus 3:16) Somit ist klar geworden, dass der Heilige Geist schon vor Jesusas und zu seiner Lebzeit die Menschen aufsuchte. Der folgende Satz in der Prophezeiung kann demzufolge sich nicht auf den Heiligen Geist beziehen:
»Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen.«
Daraus ist zu entnehmen, dass der Heilige Geist zusammen mit Jesusas existiert hat. Es dürfte auch frevlerisch und gegen die Grundsätze der Religion sein, wenn man annehmen würde, dass Jesusas je ohne den Heiligen Geist war. Es folgt, dass der Tröster oder Beistand ein anderer als der Heilige Geist ist. Dieser Umstand unterstützt allerdings unsere Meinung, dass die gegenwärtige christliche Bibel mehrfach interpoliert worden ist. Die Auffassung, dass mit dem Ausdruck „Geist der Wahrheit” in den erwähnten Bibelstellen nicht der Heilige Geist gemeint ist, wird auch damit belegt, dass Jesusas für den Tröster das männliche Pronomen „er” und nicht etwa das sächliche „es” verwendet hat. (In der deutschen Übersetzung fällt das nicht auf, da „Heiliger Geist” auch männlich ist.) Ein weiteres Kennzeichen für den Tröster oder Beistand, der in der erwähnten Stelle als Geist der Wahrheit bezeichnet wird, ist die „Leitung in die ganze Wahrheit”. Der Heilige Prophet Mohammedsaw ist der einzige Prophet, der den Anspruch auf Gottes Offenbarung der vollkommenen Lehren, d.h. des Heiligen Koran, erhoben hat.
Ein europäischer Gelehrter, Davenport, schreibt dazu:
»Der Koran ist ein allgemeiner Kodex für die islamische Welt;«
»ein soziales, bürgerliches, geschäftliches, militärisches, gerichtliches, strafrechtliches und gleichwohl ein religiöses Gesetzbuch. Durch dieses Buch wird alles reguliert, von den Zeremonien der Religion bis zu solchen des täglichen Lebens, von der Erlösung der Seele bis zur Gesundheit des Körpers, von Rechten und Pflichten der Gemeinschaft und von moralischen Grundsätzen bis zur Kriminalität, von der Bestrafung in dieser Welt bis Strafen im jenseitigen Leben.«
Weiter heißt es in der Prophezeiung, dass der Tröster „nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört”. Der Geist, der nach christlicher Darlegung bei den Aposteln zu Pfingsten erschienen war, war nicht der Tröster, der „nicht aus sich selbst” geredet haben durfte. Dieser Geist konnte in den Körper, indem er lebte, hineinsteigen. Zitat: „Mich, mir, mein, wir, wir selbst, uns” waren die Worte, die Petrus, Josef, Philippus, Jakob und die Zwölf ausgesprochen haben. Aus diesem Grunde können die Worte der Prophezeiung nicht im Sinne desjenigen Heiligen Geistes verstanden oder verdreht werden, der angeblich den Jüngern bereits zugeteilt worden war. Nach Maßgabe des Berichts in Johannes 20:22 hatten sie jenen Geist bereits empfangen: „Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist.”
Hinzu kommt die Betrachtung, dass der Heilige Geist angeblich als dritte Person der Trinität ein Partner in der Gottheit ist. Somit hätte er denn einen fairen Anspruch auf ein Drittel der Gottheit. Wieso soll dieser Anspruch nun so reduziert werden, dass er lediglich den Status eines Empfängers bekommen hat, der von einer anderen Person durch das Hören etwas erfährt. Zugleich wird er aber in der Prophezeiung als der aktive Beauftragte für das Handeln und Ausführen beschrieben, der den anderen die Wörter mitteilte, die er durch die Offenbarung Gottes empfangen hat. Der Gegenstand dieser Prophezeiung ist also derjenige Prophet, von dem der Heilige Koran sagt:
„Noch spricht er aus Begierde. Nichts als (reine) Offenbarung ist es, was offenbart wird.” (53:4-5)
Der tröstende Beistand wird wiederholt in der Bibel als „Geist der Wahrheit” bezeichnet. Hier ist insbesondere zu beachten, dass das Wort „Tröster” oder „Beistand” durch keinerlei Einbildung oder Verdrehung so ausgelegt werden kann, dass damit der Heilige Geist gemeint wird. Der Heilige Geist wird in der Bibel nirgends „Geist der Wahrheit” genannt. Desweiteren spricht Jesus Christusas selbst von einem anderen Tröster. Er selbst war somit nicht der Tröster. Der andere Tröster, von dem prophezeit wird, muss ähnlich Jesusas selbst, ein sterbliches Wesen sein. Die diesbezügliche Darlegung des Heiligen Koran ist beachtenswert. Im folgenden Vers wird die Ankunft des Heiligen Propheten Mohammedsaw wie folgt verkündigt:
»Und sprich: Gekommen ist die Wahrheit und dahingeschwunden ist das Falsche. Siehe, das Falsche schwindet schnell. « (Arabisch: »Wa qul djaa-al-Haqqu wa zahaq-al Batil, innal Batila kaana Zahuqa«) (17:82)
Der Einwand, dass der Heilige Prophet des Islam ein Mensch (und nicht Heiliger Geist) gewesen ist, kann nicht standhalten. In der Bibel wird das Wort Geist für verschiedene Bedeutungen verwendet. So zum Beispiel:
„Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.” (Matthäus 26:41)
Hier wird damit der geistliche Teil des menschlichen Körpers gemeint. Bei einer anderen Stelle wird der Ausdruck an Stelle von Gott verwendet. Dies sowohl im Heiligen Koran, wie auch in der Bibel. Der Geist steigt auf die frommen Menschen herab. Der Ausdruck „Geist” bedeutet bisweilen eine fromme und tugendhafte Person:
„Was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.” (Johannes 3:6)
Die christliche Behauptung, dass das Wort Geist für ein körperliches Wesen nicht verwendet werden darf, ist ohne jegliche Grundlage.
Eine weitere Funktion des Trösters ist, dass er „mich verherrlichen wird”. Diese Beschreibung bedingt, dass mit ihm auch ein anderer Mensch anwesend ist, damit er zum Zeugen für die Verkündigung wird. Der Heilige Geist kann hingegen und bestenfalls nicht mehr als die Einträuflung ins menschliche Gehirn. Er vermag eventuell den Menschen etwas beizubringen. Diese sind jedoch ganz andere Funktionen als „Verherrlichung” oder „Verklärung”, wie es in der Prophezeiung festgelegt wird. Selbst wenn wir nur argumentehalber annehmen würden, dass der Heilige Geist tatsächlich durch die Menschen das Zeugnis getragen hat, bliebe eine Frage offen: ob der Heilige Geist Jesusas von falschen Anschuldigungen, die ihm vorgeworfen wurden, entlastet hat?
Die Juden hatten ihm mit mehrfacher Verfluchung überhäuft, vor allem durch die Behauptung, er sei am Kreuz gestorben. Der Tod am Kreuz ist nach jüdischer Auffassung und nach Maßgabe ihrer Schriften als Fluch zu betrachten. Haben die Christen durch die Inspiration des Heiligen Geistes ihn von diesem Vorwurf gerettet? Nein, ganz im Gegenteil. Sie haben vielmehr den Juden in ihrer gotteslästerlichen Propaganda durch den behaupteten Kreuzestod Beihilfe geleistet. Hinzu kommt die Behauptung der Christen, dass Jesusas buchstäblich (nicht etwa sinnbildlich) der Sohn Gottes sei. Damit haben sie ihm eine höchst abscheuliche Sünde zugeschrieben. Allein durch den Heiligen Propheten Mohammedsaw ist die Prophezeiung des Neuen Testaments in Erfüllung gegangen. Er ist derjenige, der mit Nachdruck die göttliche Offenbarung wie folgt verkündete:
»Wie Allah sprach: O Jesus, Ich will dich [eines natürlichen Todes] sterben lassen und will dir bei Mir Ehre verleihen und dich reinigen (von den Anwürfen] derer, die ungläubig sind. « (3:56)
Inwieweit hat der Heilige Prophet Mohammedsaw bei dieser Aufgabe Erfolg gehabt? Dies kann man durch den Umstand mit der Tatsache beurteilen, dass jeder Muslim Jesusas als aufrichtigen Diener Gottes und als einen Propheten Gottes betrachtet. Der Glaube an Jesusas ist in der Tat Bestandteil des muslimischen Glaubensbekenntnisses.
Eine weitere Bezeichnung des verheißenen Trösters, die im Evangelium festgelegt wird, ist allerdings für die Christen zum Stolperstein geworden. Das sind die Wörter in der Prophezeiung:
„… der für immer bei euch bleiben soll.”
Es wird der falsche Eindruck erweckt, dass der Tröster, um unsterblich zu sein, ein Geist sein müsste und nicht ein menschliches Wesen. Dieser Einwand beruht aber auf Unkenntnis der Bibel. Der Worte Jesuas selbst sind genug, diesen falschen Einwand zu beseitigen:
„Er wird euch einen anderen Beistand [Tröster] geben, der für immer bei euch bleiben soll.”
Damit ist klar vorausgesagt worden, dass der Tröster bzw. seine Lehren für immer bleiben werden. Tatsache ist, dass Jesusas von einem Ende seines eigenen Lebens, aber von der Kontinuität des Lebens des Trösters, gesprochen hat. Damit hat er gelehrt, dass die Dauer des Fortlebens des Trösters, d.h. seiner Lehren, für immer sein wird. Damit ist auch sein geistlicher Einfluss für die gesamte Menschheit gemeint. Wenn ein Prophet für die Reformation eines Volkes gesandt wird, trägt er zweifache Macht.
Einmal das Buch der Gesetze, mit dem das Leben der Menschen reguliert wird. Dazu besitzt er aber einen persönlichen Magnetismus, der aus jeden Menschen, der mit ihm Kontakt aufnimmt, einen veredelnden Einfluss auswirkt. Aus der Sicht dieser Auswirkungen hat Jesusas lange nicht mehr existiert. Hingegen ist der Heilige Prophet des Islam bis heute und für immer in diesem Sinne lebendig.
Jesusas hat eine Kombination von Gesetzen und spiritueller Kraft mitgebracht, mit der er eine betrachtenswerte Reformation innerhalb seines eigenen Volkes und für eine begrenzte Zeit herbeigeführt hat. Mit der Zeit sind aber jene Gesetze, die für jene bestimmte Stufe der menschlichen Gesellschaft passend waren, überholt worden. Seine Lehren waren für die spätere Erweiterung und Entwicklung der Gesellschaft nicht von praktischer Bedeutung. Die spirituelle Kraft, die seinerzeit Wunder gewirkt hat, hat später ihre Wirkung verloren. Sie ist nach und nach verschwunden. Auf diese Weise ist das Bedürfnis nach einem anderen trostreichen Beistand entstanden, der mit sich ein vollkommenes Gesetz bringen musste; nicht für eine bestimmte Sippschaft oder für ein einziges Volk, sondern für die gesamte Menschheit.
Die Zivilisation hatte bis zum Zeitalter der Offenbarung des Heiligen Koran genügend Fortschritte gemacht. Die Menschen waren nun dazu fähig, eine solche Offenbarung und Religion zu empfangen, die weiter fortgeschritten war, als diejenige, die für das Fassungsvermögen der Juden des Zeitalters Jesuas galt. Es war deshalb notwenig, dass die nicht mehr adäquaten Lehren von Jesusas durch ein vollkommenes Gesetz Gottes [d.h. Koran] ersetzt werden, das für die Regulierung der Angelegenheiten der gesamten Menschheit gültig ist. Um diesen Bedarf zu erfüllen, hat Gott den Heiligen Propheten Mohammedsaw gesandt. In Bezug auf ihn sagt die Offenbarung im Heiligen Koran:
»Wir entsandten dich nur als eine Barmherzigkeit für alle Welten. « (d.h. für alle Völker und für alle Zeiten) (21:108)
Ataullah Kaleem, Islam und Christentum, Verlag der Islam, 2. Auflage, 2007, S. 35-47