Imam Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad
Qadiani (as), glauben.
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Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad Qadiani (as), glauben.
Gottes Versprechen an Abraham (as) einer vollendeten Lehre
Haben die älteren Religionen den Anspruch auf Endgültigkeit erhoben? Oder glaubten sie an eine Art geistiger Stufenfolge, die letztlich in einer universellen Lehre zur Anleitung der Menschheit ihren Höhepunkt finden sollte?
Wir müssen zugeben, dass eine zusammenhängende Erzählung, in der die Geschichte des einen Propheten mit der des anderen verbunden wird, sich nur in der Bibel findet. Bei der Rekonstruktion der Geschichte der Propheten ist die Hilfe, die wir von der Bibel erhalten, unschätzbar. Kein anderes vor dem Koran offenbartes Buch kann uns diese Hilfe geben.
Wir müssen uns der Bibel zuwenden, um eine Antwort auf die Frage zu erhalten, ob ältere Lehren und ältere Propheten das Kommen einer vollendeten Lehre und eines vollendeten Propheten nach ihnen voraussagten oder nicht.
Die Nachkommen Abrahamsas
Wenn wir uns der Bibel zuwenden, so stellen wir fest, dass Gott dem Propheten Abrahamas viele Versprechen gab. Abrahamas wurde in der Stadt Ur in Chaldäa geboren; von dort wanderte er mit seinem Vater nach Kanaan. Sein Vater verweilte auf dem Wege in Haran und starb daselbst. Nach dem Tode seines Vaters wurde Abrahamas von Gott anbefohlen, Haran zu verlassen und nach Kanaan zu ziehen; und er hatte die folgende Offenbarung:
"Und ich werde dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden." (1. Moses 12:2-3)
An anderer Stelle findet sich folgendes:
"Denn alles das Land, das du siehst, will ich dir geben und deinem Samen ewiglich." (1. Moses 13:15)
Sodann im 1. Buch Moses:
"Und der Engel des Herrn sprach zu ihr [d. h. zu Hagar]: Ich will deinen Samen also mehren, daß er vor großer Menge nicht soll gezählt werden. Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, des Namen sollst du Ismael heißen, darum, daß der Herr dein Elend erhört hat. Er wird ein wilder Mensch sein; seine Hand wider jedermann, und jedermanns Hand wider ihn; und wird gegen alle seine Brüder wohnen." (1. Moses 16:10-12)
Gottes Bund mit Abrahamas
Und wieder an anderer Stelle:
"Und Gott sprach zu Abraham: So halte nun meinen Bund, du und dein Same nach dir, bei ihren Nachkommen. Das ist aber mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden. Ihr sollt aber die Vorhaut an eurem Fleisch beschneiden. Das soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch." (1. Moses 17: 9-11)
Und wiederum 1. Moses:
"Und wo ein Mannsbild nicht wird beschnitten an der Vorhaut seines Fleisches, des Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk, darum, daß es meinen Bund unterlassen hat." (1. Moses 17:14)
Weiterhin wird uns gesagt, daß auch Abrahamsas Frau Sarara ein Sohn versprochen wurde:
"Denn ich will sie segnen und auch von ihr will ich dir einen Sohn geben, denn ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und Könige über viele Völker." (1. Moses 17:16)
Von der Nachkommenschaft Sarasra (durch Isaakas) wird uns im 1. Buch Moses:
"Denn mit ihm will ich meinen ewigen Bund aufrichten und mit seinem Samen nach ihm." (1. Moses 17:19)
Über Ismaelas lesen wir:
"Dazu um Ismael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn gesegnet und will ihn fruchtbar machen und mehren gar sehr. Zwölf Fürsten wird er zeugen und ich will ihn zum großen Volk machen, aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara gebären soll um diese Zeit im anderen Jahr. Und er hörte auf mit ihm zu reden. Und Gott fuhr auf von Abraham." (1. Moses 17:20-22)
Die Worte "habe ich dich auch erhört" nehmen Bezug auf das Gebet Abrahamsas im 1. Moses:
"Und Abraham sprach zu Gott: "Ach, daß Ismael leben sollte vor dir" (1. Moses 17:18)
Ferner lesen wir im 1. Moses:
"Auch will ich der Magd Sohn zum Volk machen, darum, daß er deines Samens ist." (1. Moses 21:13)
Sodann sagte Gott zu Hagarra, wiederum mit Bezug auf Ismaelas:
"Da erhörte Gott die Stimme des Knaben, und der Engel Gottes rief vom Himmel der Hagar und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat erhört die Stimme des Knaben, da liegt er. Steh´ auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich will ihn zum großen Volk machen." (1. Moses 21:17-18)
Ferner lesen wir im 1. Moses:
"Und Gott war mit dem Knaben; der wuchs und wohnte in der Wüste und ward ein guter Schütze. Und er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus Ägyptenland." (1. Moses 21:20-21)
Gottes Versprechen erfüllt sich
Aus diesen Zitaten geht klar hervor, dass Abrahamas zwei Söhne hatte, Ismaelas und Isaakas, von denen Ismaelas der ältere und Isaakas der jüngere war. Gott versprach Abrahamas, Er werde seine Nachkommenschaft sich vermehren lassen und sie segnen. Dieses Versprechen bezog sich sowohl auf Isaakas als auch auf Ismaelas. Aus den Zitaten ergibt sich auch, dass Ismaelas in der Wildnis von Paran lebte, dass das Land Kanaan den Söhnen Abrahamsas übergeben wurde und dass das äußere Zeichen, das Gott mit Abrahamas ausmachte, die Beschneidung aller männlichen Kinder war.
Alle diese Versprechen wurden erfüllt: Die Nachkommenschaft Isaaksas vermehrte sich über alle Maßen; aus ihren Reihen gingen hervor die Propheten Mosesas, Davidas, Ezekielas, Danielas und Jesusas. Zweitausend Jahre lang herrschten sie über Kanaan. Ihre Herrschaft in diesem Lande wurde niemals wirklich beseitigt, obwohl sie in ihrer Macht für eine kurze Zeit geschwächt wurden. Nach dem siebenten Jahrhundert vor Christus jedoch mussten die Söhne Isaaksas und jene, die dem Buchstaben des Mosaischen Gesetzes anhingen, Kanaan räumen. An ihrer Statt wurden die Söhne Ismaelsas die politischen wie auch die geistlichen Herren.
Die Tatsache, dass die Söhne Israels das Land Kanaan aus den Händen geben mussten, zeigt, dass sie jenes Versprechen nicht mehr würdig waren, das Gott ihnen durch Abrahamas gegeben hatte. Dieses Versprechen besagte, Israel würde bis zum Jüngsten Tage im Besitze dieses Landes bleiben; und dies Versprechen war Wahrheit. Der Jüngste Tag kann in diesem göttlichen Versprechen daher nicht den Tag bedeuten, der das Ende der Welt bezeichnet, sondern nur den Tag, an dem das Gesetz Mosesas ersetzt werden sollte durch die Verkündung eines neuen Gesetzes zur Leitung der Welt.
Das neue Gesetz in Israel
In der Sprache der göttlichen Offenbarung wird das Kommen eines neuen Gesetztes oftmals beschrieben als die Geburt eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Gerade wie ein neuer Himmel und eine neue Erde nicht geschaffen werden können ohne tiefgreifende Erschütterungen – wie sie gemeinhin mit dem Jüngsten Tag in Verbindung gebracht werden –, so muss auch die Schöpfung eines neuen Gesetzes eine tiefgreifende Erschütterung in den Menschen hervorrufen, die das Gesetz empfangen.
Wenn daher die Prophezeiung besagte, dass die Söhne Israels ihre Herrschaft über Kanaan bis zum Jüngsten Tag behalten würden, so bedeutete dies, dass ihre Herrschaft fortdauern würde bis zum Auftreten eines neuen gesetzgebenden Propheten. In den Äußerungen Davidsas haben wir eine Andeutung dafür, was die Prophezeiung eigentlich bedeutet. Das in der Genesis enthaltene Versprechen, dass Israel bis zum Jüngsten Tage im Besitze Kanaans bleiben solle, wird in anderer Form zum Ausdruck gebracht. So lesen wir denn im Psalm:
"Die Gerechten erben das Land und bleiben ewiglich darin." (Psalm 37:29)
Das Versprechen des ewigen Besitzes gilt nicht für Israel als solches, sondern für die Gerechten. Diese Äußerung Davidsas war in der Tat eine klare Warnung, dass die Tage der israelitischen Herrschaft gezählt seien. Der Prophet schien darin darzulegen, dass das göttliche Versprechen nach einer gewissen Zeit nicht im nationalen, sondern im geistigen Sinne verstanden werden müsse, dass die Söhne Ismaelsas die Erben des dem Abrahamas gegebenen Versprechens werden sollten, da sie die Wahrheit ererbten und durch sie ein neues Bündnis geschlossen werden sollte.
Kurz gesagt: Die Prophezeiung Abrahamsas verhieß sowohl dem Isaakas wie auch dem Ismaelas Segnungen. Nach diesen Versprechungen wurden die Söhne Isaaksas über Kanaan gesetzt und die Söhne Ismaelsas über Arabien. Als jedoch der Jüngste Tag für die Söhne Isaaksas gekommen war, wurde nach dem Ausdruck der Prophezeiung Davidsas dieses Versprechen von Israel auf Ismaelas übertragen. Der Anspruch Israels war nun nur noch der Anspruch des Volkes; der Anspruch Ismaelsas aber war geistiger Natur. Auf der Grundlage ihres nationalen Anspruches besaßen die Söhne Ismaelsas Mekka und das umliegende Gebiet (Der Heilige Koran 2:125-129). Auf der Grundlage ihres geistigen Anspruches fügten sie Kanaan zu ihrem Besitz hinzu, nachdem Israel einen religiösen Niedergang erlebt hatte.
Quelle: Der 4. Khalifa: Hadhrat Mirza Tahir Ahmad: Der Heilige Koran, Verlag Der Islam, 6. Auflage, 1996, S. 66-69 (Bibelzitate nach der "Einheitsübersetzung", 5. Auflage, Deutsche Bibelgesellschaft, 1988)