Imam Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad
Qadiani (as), glauben.
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Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad Qadiani (as), glauben.
Erbsünde und Sühne
Behauptung:
Das Dogma der Sühne durch Jesusas wird daraus abgeleitet, dass Adamas eine Sünde begangen hat. So wurde angeblich seine ganze Nachkommenschaft durch die Erbsünde sündig (oder sie neigt zur Begehung der Sünden). Ferner wurde behauptet, dass Gott gerecht sei. Seine Gerechtigkeit bedingt, dass die Sündigen bestraft werden. Gott ist aber auch Liebe. Seine Liebe verlangt die Erlösung. Angeblich aus diesem Grund ist die zweite Person der Dreieinigkeit, (d.h. der Sohn) zu Fleisch in menschlicher Form durch die Geburt von der Jungfrau Maria geworden.
Dieser von Gott zum Menschen gewordene Sohn soll sich selbst zur Sühne geopfert haben für die Sünden der Menschheit. Dies durch seinen angeblichen Tod am Kreuz. Also ist für einen Christen die Erlösung die einzig notwendige Folge seines Glaubens, dass Jesusas (Sohn Marias) Gottes Sohn sei und somit frei von Sünden. Er sei angeblich für die Sünden der Menschheit am Kreuz gestorben. Im Allgemeinen werden folgende Verse aus der Bibel zur Unterstützung dieses Dogmas über die behauptete Sühne zitiert: Galater 2:16, 3:13, 4:4-5 und Römer 3:23-25 und 1. Johannesbrief 4.
Widerlegung der Erbsünde und der Sünde:
Das Dogma der Erbsünde und Sühne ist von falschen Annahmen hergeleitet worden.
Die folgenden Tatsachen sind unsere Beweise:
1. Adam wurde nicht wegen der Begehung irgendeiner Sünde aus dem Paradies des Gartens Eden vertrieben. Dazu sagt selbst die Bibel:
»Dann sprach Gott der Herr: „Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!” Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg, damit er den Ackerboden bestellte, von dem er genommen war. (Genesis 3:22-23)
2.
»Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.« (Genesis 3:6)
Ferner:
»Adam antwortete: „Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben, und so habe ich gegessen.”« (Genesis 3:12)
Aus diesen Versen geht hervor, dass die Sünde der Eva offensichtlich größer war als die des Adamas. Sie war diejenige, die ihn zum Essen der verbotenen Frucht veranlasst hatte. Demzufolge sollte jemand, der nur von einer Frau geboren worden ist, noch sündiger sein als jemand, der von Mann und Weib gezeugt ist. Jesusas wurde von einer Frau geboren. Er kann deshalb nicht die Sünden der anderen übernommen haben und kann auch keine Sühne darbieten. Folgende Aussage von Paulus ist bemerkenswert:
»Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot.« (1. Timotheus 2:14)
Die Bibel sagt:
»Was ist der Mensch, dass rein er wäre, der vom Weib Geborene.« (Hiob 15:14, 25:4)
Dadurch wird die Behauptung widerlegt, dass Jesusas sündenfrei gewesen sei, und somit die Sühne übernommen haben könnte.
3. Die Bibel sagt, dass es fromme Menschen gegeben habe. Die Annahme, alle Menschen seien sündig, ist deshalb falsch: Jesusas ist nicht der Einzige, der ohne Sünde war.
a. »Noah war ein gerechter, untadeliger Mann unter seinen Zeitgenossen; er ging seinen Weg mit Gott.« (Genesis 6:9, 7:1)
b. »Gottes Geist hat mich erschaffen, der Atem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben. […] Rein bin ich und ohne Sünde, makellos und ohne Schuld.« (Hiob 33:4-9)
c. »Beide [Zacharias und Elisabeth] lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn.« (Lukas 1:6)
d. »Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer.« (Matthäus 11:11)
Dadurch wird bewiesen, dass ein Mensch rechtschaffen und fromm sein kann, ohne an die Sühne der Erbsünde zu glauben.
4. Nach eigener Darstellung der Bibel kann niemand die Sünden eines Anderen tragen:
a. »Am folgenden Morgen sprach Mose zum Volk: „Ihr habt eine große Sünde begangen. Jetzt will ich zum Herrn hinaufsteigen; vielleicht kann ich für eure Sünde Sühne erwirken.” Mose kehrte zum Herrn zurück und sagte: „Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen. Götter aus Gold haben sie sich gemacht. Doch jetzt nimm ihre Sünde von ihnen! Wenn nicht, dann streich mich aus dem Buch, das du angelegt hast.” Der Herr antwortete Mose: „Nur den, der gegen mich gesündigt hat, streiche ich aus meinem Buch.”« (Exodus 32:30-33)
b. »Väter sollen nicht für ihre Söhne und Söhne nicht für ihre Väter mit dem Tod bestraft werden. Jeder soll nur für sein eigenes Verbrechen mit dem Tod bestraft werden.« (Deuteronomium 24:16 und Ezechiel 18:20)
c. »In jenen Tagen sagt man nicht mehr: „Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Söhnen werden die Zähne stumpf.” Nein, jeder stirbt nur für seine eigene Schuld; nur dem, der die sauren Trauben isst, werden die Zähne stumpf.« (Jeremia 31:29-30)
5. Es ist keine Voraussetzung für die Vergebung der Sünden, dass jemand als ein Stellvertreter die Sühne übernimmt. Die Vergebung kann vielmehr durch Reue, Gebet und fromme Taten erlangt werden.
Gerade dazu sagt die Bibel:
a. »Der Ruchlose soll seinen Weg verlassen, der Frevler seine Pläne. Er kehre um zum Herrn, damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu unserem Gott; denn er ist groß im Verzeihen.« (Jesaja 55:7)
Reue ist der Weg für die Sündenvergebung
b. »Und mein Volk, über das mein Name ausgerufen ist, sich demütigt und betet, mich sucht und von seinen schlechten Wegen umkehrt, dann höre ich es im Himmel. Ich verzeihe seine Sünde und bringe seinem Land Heilung.« (2. Chronik 7:14)
c. »Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.« (Matthäus 6:14-15)
6. Falls angenommen wird, dass Jesusas durch seinen Tod am Kreuz die Sünden oder die Sühne übernommen hat, müsste Judas von Ischariot für seinen Verrat gegen Jesusas belohnt werden. Hingegen Jesusas hat dazu folgendes gesagt:
»Jesus antwortete: „Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat.”« (Johannes 19:11)
7. Falls Jesusas für die Sühne durch seinen Kreuzestod gekommen ist, warum hatte er Angst vor den Menschen?
a.
»Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Messias sei.« (Matthäus 16:20)
»Aber er verbot ihnen, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden.« (Matthäus 12:16)
Dazu noch der folgende Vers:
» Danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten.« (Johannes 7:1)
b. Warum hat er gebetet?
»Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: „Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.”« (Matthäus 26:39)
c. Warum hat er folgendes gesagt:
»Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Matthäus 27:46)
d. Warum sagte er wie folgt:
»Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.« (Matthäus 10:38)
Daraus geht nämlich hervor, dass das Leiden am Kreuz mit der Erlösung nichts gemeinsam hat. Jeder Mensch hat seine Erlösung selbst anzustreben.
Ataullah Kaleem, Islam und Christentum, Verlag der Islam, 2. Auflage, 2007, S. 22-26