Imam Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad
Qadiani (as), glauben.
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Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad Qadiani (as), glauben.
Sind Paradies und Hölle materiell?
Es gibt viele Muslime, die fälschlicherweise Himmel und Hölle für materielle Orte halten, in denen die im Heiligen Koran beschriebenen Freuden und Strafen mit dem Körper erfahren werden. Sie nehmen das, was der Heilige Koran bildlich dazu sagt wörtlich. Der Heilige Koran sagt über den Tag des Gerichts:
„Weiß der Mensch nicht, dass Wir ihn aus einem Samentropfen erschufen? ... Er spricht: "Wer kann die Gebeine beleben, wenn sie vermodert sind?" Sprich: "Er, Der sie das erste mal erschuf, Er wird sie beleben; denn Er kennt jegliche Schöpfung.“ (36:78-80)
Die Seele wird am Tag des Gerichts Gott Rede und Antwort stehen:
„Und einem jeden Menschen haben Wir seine Werke an den Nacken geheftet; und am Tage der Auferstehung werden Wir ihm ein Buch vorlegen, das er entsiegelt finden wird. 'Lies dein Buch. Heute genügt deine eigene Seele als Rechnerin wider dich.'“ (17:14,15)
Somit muss der Heilige Koran metaphorisch ausgelegt werden, denn am Tage der Auferstehung werden die materiellen Körper nicht mehr existieren und nur noch durch ihre Seele anwesend sein.
Für die künftigen Bewohner des Himmels und der Hölle gibt es bildhafte Beschreibungen, die auf das Kommende hindeuten:
„Und bringe frohe Botschaft denen, die glauben und gute Werke tun, dass Gärten für sie sind, durch die Ströme fließen. Wann immer ihnen von den Früchten daraus gegeben wird, werden sie sprechen: "Das ist, was uns zuvor gegeben wurde", und (Gaben) ähnlicher Art sollen ihnen gebracht werden.“ (2:26)
„An dem Tage, da die Strafe sie überwältigen wird von oben her und von ihren Füßen her, und Er wird sprechen: 'Kostet nun (die Früchte) eurer Taten.'“ (29:56)
Vervollkommnung der Seele als höchstes Lebensziel
Wäre das Paradies materiell und damit eine identische Widerspiegelung zum irdischen Leben, würde es nicht heißen, dass die Menschen das Leben in der hiesigen Welt nicht dem Jenseits vorziehen sollten:
„Jenen, die das Leben hienieden dem Jenseits vorziehen und abwendig machen von Allahs Pfad und ihn zu krümmen trachten. Sie sind es, die sich im großen Irrtum befinden.“ (14:4)
Konkret wird immer wieder gesagt, dass das Gute, das die Menschen tun, Gutes für ihre eigene Seele ist:
„(Nun) wenn ihr Gutes tut, so tut ihr Gutes für eure eigenen Seelen; und wenn ihr Böses tut, so ist es gegen sie.“ (17:8)
Wenn die Vervollkommnung der Seele als höchstes Lebensziel gefordert wird, dann kann es kaum sein, dass die Freuden des Paradieses materieller Natur sein sollten:
„Und bei der Seele und ihrer Vollendung - Er gewährte ihr den Sinn für das, was für sie unrecht und was für sie recht ist. Gewiss, der hat Erfolg, der sie reinigt; Und wer sie in Verderbnis hinabsinken lässt, der wird zuschanden.“ (91:8-11)
Sinnbildliche Darstellung des Jenseits
Die Dinge in dieser materiellen Welt sind zeitweilig:
„Und was euch auch an Dingen gegeben ward, es ist nur ein zeitweiliger Genuss dieses Lebens und sein Schmuck; und das, was bei Allah ist, ist besser und bleibender. Wollt ihr denn nicht begreifen?“ (28:61)
Wenn das, was bei Allah ist, besser ist, kann es eben nicht das gleiche sein, was wir in dieser Welt genießen.
Der Heilige Koran macht den rein seelischen und symbolischen Charakter des Jenseits deutlich, indem er über das Leben der Rechtschaffenen im Paradies sagt:
„Doch niemand weiß, was für Augenweide für sie verborgen ist als Lohn für ihre Taten.“ (32:18)
Trotz der Beschreibungen des Heiligen Korans weiß also niemand, wie das Paradies tatsächlich aussieht. Das bedeutet, dass alle anderen Beschreibungen im Heiligen Koran bezüglich Himmel und Hölle sinnbildlich bzw. metaphorisch zu sehen sind.
Sinnlos wäre es auch, wenn die Bestrafung der Hölle tatsächliches Brennen wäre. Die Insassen der Hölle werden ja dafür bestraft, dass sie auf der Erde ihre seelischen Qualitäten nicht entfalteten und sich ganz dem weltlichen Leben hingaben (46:21). Der Heilige Koran sagt so z.B. über das Feuer der Hölle, dass es die Herzen der Menschen betrifft (104:6-10).
Es wird also der unglückliche Zustand ihres Herzens sein, in den sie sich durch falschen Stolz, Ausschweifungen und unehrliches Verhalten gebracht haben. Diese Hölle werden jene erleben, die in ihrem irdischen Leben nur Wert auf ihre körperlichen Genüsse gelegt haben und dadurch den wahren Sinn des Lebens, die Verfeinerung der Seele, verfehlten.
Sind Paradies und Hölle ewig?
Der Heilige Koran sagt, das der Zustand der Hölle so lang andauernd kann, dass er wie eine Ewigkeit erscheint:
„Die aber ungläubig sind und Unsere Zeichen leugnen, die sollen Bewohner des Feuers sein; darin müssen sie bleiben.“ (2:40)
An anderer Stelle heißt es:
„Wenn jener Tag kommt, dann wird keine Seele sprechen, es sei denn mit Seiner Erlaubnis; dann sollen die einen von ihnen unselig sein und (die andern) glückselig. Was nun die betrifft, die unselig sein sollen, so werden sie ins Feuer gelangen, worinnen für sie Seufzen und Schluchzen sein wird; Darin zu bleiben, solange die Himmel und die Erde dauern, es sei denn, dass dein Herr es anders will. Wahrlich, dein Herr bewirkt alles, was Ihm gefällt. Was aber die anlangt, die glückselig sein sollen, sie werden in den Himmel kommen, darin zu weilen, solange die Himmel und die Erde dauern, es sei denn, dass dein Herr es anders will - eine Gabe, die nicht unterbrochen werden soll.“ (11:106-109)
Das Paradies als „ewiger Aufenthaltsort“
Es sei darauf verwiesen, dass Allah über die Dauer des Himmels hinzufügt „eine Gabe, die nicht unterbrochen werden soll“, während dies bei der Angabe der Dauer der Hölle nicht erwähnt wird. Wenn wir betrachten, wie der Heilige Koran die Natur der Hölle beschriebt, so lesen wir:
„Der aber, dessen Waage leicht ist, Seine Mutter wird die Hölle sein. Und was lehrt dich wissen, was das ist? - Ein rasendes Feuer.“ (101:9-12)
Wir wissen, dass der Heilige Koran bildhafte Gleichnisse benutzt, um auf etwas hinzuweisen. Also ist derjenige, der in der Hölle ist, wie ein Embryo, das in der Mutter ist, was jedoch, wenn die Zeit reif ist, den Mutterleib wieder verlassen wird. Die Hölle ist somit ein Aufenthaltsort, in der die Insassen (die sich im irdischen Leben nicht in einen Zustand versetzt haben, der sie befähigt, in der reinen spirituellen Sphäre des Jenseits zu leben) wie in einem Krankenhaus von ihrem geistigen Leiden geheilt werden. Dies ist natürlich ein sehr schmerzhafter Prozess.
Während der Heilige Koran mehrfach für das Paradies anführt, dass es nicht enden wird (41:9; 84:26; 95:7), ist bei der Beschreibung der Hölle dieser Zusatz nicht eindeutig zu sehen.
Überlieferungen zur Dauer der Hölle
Darüber hinaus finden wir Ahadith (Aussprüche des Heiligen Prophet Muhammadsaw), die besagen, dass eines Tages die Hölle nicht mehr existieren wird und damit auch die Insassen der Hölle nicht mehr in ihr sein werden:
„In der Hölle wird es einen Tag geben, wenn seine Tore gegeneinander schlagen und niemand mehr in ihr sein wird“. (Hadith: at-Tabarani)
Gott selbst hat ja im Heiligen Koran erklärt:
„Ich treffe mit Meiner Strafe, wen Ich will; doch Meine Barmherzigkeit umfasst jedes Ding...“ (7:157)
Was ist der Zustand der Seele nach dem Tode?
Das Stadium zwischen Tod und Wiederauferstehung wird Barzakh genannt; Das bedeutet wörtlich „ein Stadium, das zwischen zwei Stadien liegt“. Es ist ein Zustand zwischen Diesseits und Auferstehung, d.h. der Verstorbene wird sich in diesem Raum so lange aufhalten, bis der Tag der Auferstehung gekommen ist. Der Heilige Koran sagt dazu:
„Dann lässt Er ihn sterben und bestimmt ihm ein Grab; Dann, wenn Er will, erweckt Er ihn wieder.“ (80:22,23)
Dies ist das Stadium, was unmittelbar nach dem Tod folgt. In diesem Stadium zersetzt sich die vergängliche irdische Hülle und die Seele verlässt den sterblichen Körper. Die Seele verfügt nicht mehr über die Kraft, das Gute oder das Böse zu tun, wie sie es zusammen mit dem Körper vermochte.
Obwohl es zwischen der Seele und dem irdischen Körper keine Verbindung mehr gibt, bekommt jede Seele in Barzakh vorübergehend einen neuen Körper, um sie einigermaßen die Belohnung oder die Strafe für ihre in diesem Leben begangenen Taten erfahren zu lassen.
Jene Hülle aber ist nicht wie die irdische, sondern eine helle bzw. eine dunkle Hülle, je nach den Taten des Betreffenden in diesem Leben. Mit anderen Worten, die Taten des Menschen dienen als Körper für die Seele im Jenseits (Mirza Ghulam Ahmad, Die Philosophie der Lehren des Islam, Verlag der Islam, S. 119).
Die Seele und einem neuen Körper ausgestattet ist. In diesem Stadium geht der Mensch aus dem Stadium Barzakh hervor.
Durch den Aufenthalt im dem Stadium des Barzakh wird die Seele für die Lebensbedingungen vorbereitet, die wir als Himmel und Hölle bezeichnen.
Durch all diese Stadien erfährt der Mensch den Zustand des Lebens nach dem Tode. Hat er eine gesunde Seele, nimmt er Freude und Seligkeit wahr und nähert sich diesen Glückszuständen. Hat er eine kranke Seele, fühlt er Qualen, Schmerzen und Bestrafung, also Ferne von Gott.
Warten im Paradies auf einen Muslim Jungfrauen (Huris)?
Wie bereits angesprochen ist das Jenseits nicht materiell zu verstehen, sondern es handelt sich bei Himmel und Hölle um spirituelle Orte, die nicht mit unserer diesseitigen Welt (arabisch: Dunya) vergleichbar sind. Die falsche Vorstellung von einem Paradies mit Jungfrauen, in dem sinnliche Vergnügungen auf den Menschen warten, ist nicht nur von falschen und männlichen Gelüsten geprägt, sondern widerspricht zutiefst den Geboten und dem Wesen Gottes. Um den Menschen eine ungefähre Vorstellung vom Paradies zu vermitteln, hat Gott im Heiligen Koran in Gleichnissen darüber gesprochen. So auch von den Huris, was oftmals mit Paradiesjungfrauen übersetzt wird. Der Heilige Koran sagt darüber folgendes:
„Ihnen aufwarten werden Jünglinge, die nicht altern…“ (56:18)
„holdselige Mädchen mit großen herrlichen Augen gleich verborgenen Perlen“ (56:23,24)
„Darinnen werden (Mädchen) sein, gut und schön … holdselige mit herrlichen schwarzen Augen, wohlbehütet in Zelten … die weder Mensch noch Dschinn von ihnen berührt hat“ (55:71,73,75)
„Darinnen (im Paradies) werden (Keusche) sein mit züchtigem Blick, die weder Mensch noch Dschinn vor ihnen berührt hat – Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? –, Als wären sie Rubinen und Korallen“ (55:57-59)
Die Übersetzung von Huris in „Paradiesjungfrauen“ ist demnach falsch, da die paradiesischen Huris weder männlich noch weiblich sind, sondern wie auch die Seele, wenn sie ins Jenseits eingeht, geschlechtsneutral ist. Wenn von Reinheit, Keuschheit und Unberührtheit die Rede ist, so bedeutet dies aber, dass diese Wesen vollkommen Gott ergeben sind und Ihm allein ihre ganze Aufmerksamkeit widmen. Wie stark wäre der Widerspruch im Werk Gottes, wenn von uns auf der Erde Keuschheit verlangt wird, um rein zu werden, wir jedoch im Jenseits mit genau dem Gegenteil „belohnt“ werden würden? Dies würde Heuchelei hervorrufen und keine aufrichtigen Gläubigen und dies würde ganz und gar nicht der Weisheit Gottes entsprechen. Diese Gleichnisse sind daher strikt metaphorisch bzw. im übertragenen Sinne zu verstehen.