Imam Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad
Qadiani (as), glauben.
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Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad Qadiani (as), glauben.
Wie ist das Verhältnis des Islam zum Christentum?
Der Heilige Koran fordert dazu auf, den Heiligen Propheten Muhammadsaw als Gesandten Gottes anzunehmen und das letzte, endgültige von Gott übermittelte Gesetz, den Heiligen Koran, anzunehmen und somit seinen vollkommenen Regeln zufolge zu handeln (also den Islam zu leben). Dennoch erkennt der Heilige Koran an, dass im Grunde alle Religionen Islam beinhalten, also den Weg, Frieden durch Hingabe an Gott, zu finden.
Bisweilen wird behauptet, der Islam erkenne zwar die Juden und Christen als Anhänger eines Buches an, verwehre aber Angehörigen anderer Religionen das Recht auf Eigenständigkeit. In der Tat aber haben islamische Herrscher, etwa in Indien, bewiesen, dass das Toleranzgebot des Islam selbstverständlich auch für Buddhisten und Hindus gilt.
Der Heilige Koran sagt an anderer Stelle, dass jene, die sich mit bestem Wissen und Gewissen an die Religion halten, in der sie aufgewachsen sind, ebenfalls von Gott für ihren Glauben und ihre Werke belohnt werden:
„Jene, die geglaubt haben, und die Juden und die Sabäer und die Christen - wer da an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag und gute Werke tut -, keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie trauern.“ (5:70)
Über bestimmte Christen heißt es dazu:
„Sie sind nicht (alle) gleich. Unter dem Volke der Schrift ist eine Gemeinde, die (zu ihrem Vertrag) steht; sie sprechen Allahs Wort in den Stunden der Nacht und werfen sich nieder (vor Ihm). Sie glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und gebieten das Gute und verwehren das Böse und wetteifern miteinander in guten Werken. Und sie zählen zu den Rechtschaffenen. Und was sie Gutes tun, nimmer wird es ihnen bestritten; und Allah kennt die Gottesfürchtigen wohl.“ (3:114-116)
Wenn dennoch gefordert wird, den Islam als heutigen Weg anzunehmen, dann deswegen, weil die Muslime glauben, dass die Lehren jener Propheten, die vor dem Heiligen Propheten Muhammadsaw kamen, im Laufe der Jahrhunderte verfälscht wurden und zudem zeitlich und räumlich begrenzt waren. Somit kann ihre Befolgung heute nicht mehr jene Segnungen mit sich bringen, die die Lehre des Islam, die für alle Menschen und alle Zeiten offenbart wurde, mit sich bringt.
Was unterscheidet den Islam vom Christentum?
Im Christentum haben wir es heute eher mit der Lehre von Paulus zu tun, als mit dem, was Jesusas lehrte und praktizierte. All die herausstechenden Merkmale des Christentums von heute, wie etwa der Glaube an die Göttlichkeit von Jesusas, somit der Glaube an die Trinität, der Glaube an die Erbsünde und die Erlösung von Sünde durch den angeblichen Opfertod von Jesusas am Kreuz, haben nach unserer Meinung ihren Ursprung nicht in der Lehre Jesuas, sondern in dem, was Paulus daraus machte. Im Übrigen ist das Christentum heute in vielen hunderten Richtungen und Sekten zersplittert, so dass es unmöglich ist, in ein paar Worten die jeweiligen Unterschiede darzulegen.
Grundlegend aber kann gesagt werden, dass der Islam all die Fälschungen, die in die Lehre Jesuas hinein geflossen waren, wieder korrigiert hat. Das wichtigste Element ist dabei die Widerlegung der Lehre, dass Gott irgendeinen Partner oder Sohn habe, der Ihm in Seiner Herrschaft als Unterstützung beigesellt würde. Nach dem Islam ist Allah der einzige Gott, es gibt keinen Gott außer Ihm, und es gibt niemanden, der an Seiner Macht Anteil hätte. Dieses Prinzip wird Tauhid genannt, und es spiegelt sich in der Aussage des Heiligen Korans wider, wo es heißt:
„Er ist Allah, der Einzige; Allah, der Unabhängige und von allen Angeflehte. Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt. Und keiner ist Ihm gleich.“ (112:1-5)
Darüber hinaus kündigte Jesusas seinen Jüngern den Heiligen Propheten Muhammadsaw an, denn durch ihn würde das Werk der Religion vollkommen und vollendet werden (u. a. Lukas, Kapitel 16:7-15).
Was lehrt der Islam über das Christentum hinaus?
Vollendung der Religionen
Der Islam erhebt den Anspruch, die Vollendung unter den Religionen gebracht zu haben (5:4). Diese Vollendung bezieht sich sowohl auf die Verifizierung einzelner, bereits vorhandener Lehren, als auch auf die Einführung neuer Lehren. Da die christliche Lehre eher selten auf Einzelheiten eingeht, ist es fast unmöglich, die jedes Gebiet des menschlichen Lebens umfassende Lehre des Islam mit ihr zu vergleichen.
Um nur ein Beispiel zu nennen: Das moralische System des Islam sagt z.B. nicht nur: „Tue das – und da nicht“, sondern er führt den Menschen, indem er die verschiedenen Aspekte eines Gebotes oder Verbotes erörtert und so den Menschen darauf vorbereitet, in seinem eigenen Interesse danach zu handeln.
Stufenweise Entwicklung
Ein weiteres Beispiel für die detailreiche Lehre des Islam ist, das er für den menschlichen Geist eine stufenweise Entwicklung vorsieht. Es wird nicht abrupt verlangt „Liebe deinen Nächsten!“, sondern diese Seite der Güte wird dem Menschen schrittweise verständlich gemacht.
Der Mensch erreicht sein Endziel, indem er viele Einzelziele, eines nach dem anderen durchschreitet. So wird die Güte gegenüber dem anderen z.B. in drei Stufen eingeteilt: Erst die Güte als Gegenleistung, als Dankbarkeit und Erwiderung, dann die Güte auch jenen gegenüber, von denen man keine Gegenleistung erwartet und schließlich die Güte gegenüber Mitmenschen, wie man sie den nächsten Verwandten erweist, wie z.B. die Güte der Mutter gegenüber ihrem Kind.
Natürlich kann man es nicht von jedem erwarten, die höchste Stufe zu erreichen, aber die Stufenfolge gibt jeden Hoffnung und ermutigt sie, immer höher zu steigen, ohne dabei, angesichts des höchsten Zieles, zu verzweifeln oder in Selbstzufriedenheit zu geraten.
Praktische Lehre
Die Lehre des Islam ist auch eine dem praktischen Leben dienende Anleitung. Der Islam wurde dabei durch das praktische Beispiel des Heiligen Propheten Muhammadsaw, der in seinem Leben alle denkbaren Lebensumstände durchmachte und die Lehre in die Praxis umsetzte, um als Vorbild zu dienen, bereichert.
Auf dem sozialen Gebiet regelt der Islam die Verhältnisse zwischen den verschiedenen Sozialeinheiten, wie z.B. Familie, Arbeitgeber und -nehmer bzw. Vorgesetzten und Untergestellten im Allgemeinen.
Für alle Menschen
Der Islam kennt keine Erbsünde, wie die christliche Lehre. Jedes Neugeborene wird mit einer reinen und sauberen, gottesfürchtigen Natur geboren.
Darüber hinaus kennt der Islam keine Lehre der Trinität. Für ihn gibt es nur einen Gott.
Auch steht nirgends im Heiligen Koran, dass die Lehre nur für ein bestimmtes Volk sei, im Gegensatz zur Lehre des Neuen Testaments, die sich nur an die Israeliten wendet (Matthäus 5:17-19; 15:24 und 26).
Wie ist das Verhältnis des Heiligen Korans zu anderen religiösen Schriften?
Glaube an alle Bücher Gottes
Der Glaube nicht nur an den Heiligen Koran allein, sondern an alle Bücher Gottes ist einer der Glaubensartikel des Islams (2:5). Der Heilige Koran akzeptiert die Allgemeingültigkeit dessen, was von ihm offenbart worden ist und verkündigt, dass kein Teil der Menschheit mit göttlicher Leitung unversorgt gelassen wurde, sondern dass jedes Volk die Leitung erhielt, die ihrem Bedürfnis entsprach. Also während jenem Stadium ihrer Entwicklung, das dieses Volk gerade zu betreten begann. Der Heilige Koran sagt hierzu:
„Und für jedes Volk ist ein Gesandter. Wenn also ihr Gesandter kommt, so wird zwischen ihnen entschieden nach Gerechtigkeit, und kein Unrecht widerfährt ihnen.“ (10:48)
Wenn der Heilige Koran ausdrücklich fordert, auch an die vor ihm offenbarten Bücher zu glauben, bezieht sich dies auf die ursprüngliche unverfälschte Offenbarung, die den früheren Propheten gewährt worden war.
Zeitlich beschränkte Offenbarungen
Jede dieser Offenbarungen enthielt grundlegende Wahrheiten (die sich auch im Heiligen Koran finden), die bindend waren für Jahrhunderte hinsichtlich der Bedürfnisse der gesamten Menschheit und welche, die bloß örtlichen und zeitbedingten Charakter hatten.
Darüber hinaus gingen im Verlauf der Zeit Teile dieser Offenbarungen verloren oder unterlagen Veränderungen durch Menschenhand. Allerdings hat im menschlichen Geist im Laufe der Zeit ein evolutionärer Prozess stattgefunden.
Deswegen ist das, was örtlicher und zeitgemäßer Natur war, im Heiligen Koran nicht mehr enthalten und das, was in den früheren Offenbarungen noch nicht enthalten war, weil die Notwendigkeit dafür damals noch nicht gegeben war, ist nunmehr im Heiligen Koran zu finden. Somit erfüllt er ausnahmslos die Bedürfnisse aller Menschen. Also erklärt der Heilige Koran:
„Heute habe Ich eure Glaubenslehre für euch vollendet und Meine Gnade an euch erfüllt und euch den Islam zum Bekenntnis erwählt.“ (5:4)
Und das war ja bereits von Jesusas prophezeit worden, indem er sagte:
„Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit kommen wird, der wird euch in die ganze Wahrheit leiten.“ (Johannes 16: 12,13)
Ist der Gott des Islam und der Gott des Christentums derselbe Gott?
Es gibt nur einen Gott
Vom Prinzip her sagt der Gott des Islam im Heiligen Koran:
„Und sprecht: 'Wir glauben an das, was zu uns herabgesandt ward und was zu euch herabgesandt ward; und unser Gott und euer Gott ist Einer; und Ihm sind wir ergeben.'“ (29:47)
So legt der Heilige Koran Wert darauf, dass der Gott, Der Jesusas zum Gesandten bestimmte, derselbe Gott ist, der auch Muhammadsaw zum Propheten ernannte. Der Heilige Koran nennt ausdrücklich eine Reihe von biblischen Propheten, indem er darauf verweist, dass ihr Gott ebenfalls Allah gewesen ist:
„Sprecht: 'Wir glauben an Allah und was zu uns herabgesandt ward zu Abraham und Ismael und Isaac und Jakob und (seinen) Kindern, und was gegeben ward Moses und Jesus, und was gegeben ward (allen andern) Propheten von ihrem Herrn. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen; und Ihm ergeben wir uns.'“ (2:137)
Ausdrücklich bezieht sich Allah im Heiligen Koran darauf, dass Er der Gott Abrahamsas war, auf den sich Juden, Christen und Muslime gleichermaßen berufen. Damit wird festgelegt, dass Er jener Gott ist, Der die Grundlage für die drei Religionen Judentum, Christentum und Islam ist (3:68, 69).
Insbesondere lehrt der Heilige Koran, dass Allah derjenige ist, der die Thora und das Evangelium herabgesandt hat (3:4), wenn auch gesagt wird, dass sich in diese Bücher im Laufe der Jahrhunderte Verfälschungen eingeschlichen haben.
Gott ist nicht dreieinig
In diesem Zusammenhang wendet sich der Heilige Koran gegen die von der Mehrheit der heutigen Christen gebrauchte Vorstellung von Gott:
„O Volk der Schrift, übertreibt nicht in eurem Glauben und saget von Allah nichts als die Wahrheit. Der Messias, Jesus, Sohn der Maria, war nur ein Gesandter Allahs und eine frohe Botschaft von Ihm, die Er nieder sandte zu Maria, und eine Gnade von Ihm. Glaubet also an Allah und Seine Gesandten, und saget nicht: "Drei." Lasset ab - ist besser für euch. Allah ist nur ein Einiger Gott. Fern ist es von Seiner Heiligkeit, dass Er einen Sohn haben sollte. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist...“ (4:172)
Der Gott des Islams wendet sich also gegen die Vorstellung der Dreifaltigkeit, die These, dass Gott drei in eins sei, „Vater, Sohn und Heiliger Geist“. Allah betont die Einzigartigkeit seines Wesens:
„Heilig ist Er und erhaben über das, was sie (Ihm) zuschreiben. Schöpfer der Himmel und der Erde! Wie sollte Er einen Sohn haben, wo Er keine Gefährtin hat und wo Er alles erschuf und alle Dinge weiß? Das ist Allah, euer Herr. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Schöpfer aller Dinge...“ (6:101-104)
Christliche Vorstellung
Von Seite der Christen wird oft behauptet, Jesusas habe gesagt: „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10:30). Muslime deuten diese Aussage des Propheten Jesuas dahingehend, dass alle Propheten „eins mit Gott waren“, da sie Seinem Willen entsprachen und ihm dadurch sehr nahe gekommen waren:
„Nein, aber sie (die Gesandten) sind (nur) geehrte Diener. Sie sprechen vor Ihm kein Wort, und sie handeln nur nach Seinem Befehl.“ (21:26-28)
Die Kernaussage über den Gott des Islams, dass Er einzigartig und eins ist, manifestiert sich vor allem in dem Gebot des Islam, niemanden anzubeten außer Gott Selbst (Tauhid).
In dieser Hinsicht weicht die Vorstellung einiger Christen vom dreifaltigen Gott von der Idee Gottes im Islam ab, wenn etwa Jesusas die Gabe, Gebete zu hören, zugeschrieben wird oder Schutzheilige angebetet und um Vermittlung bemüht werden.
Wann kam es im Christentum zu den Dogmen der Dreifaltigkeit, der Sühne und des Mönchstums?
Hierfür ist in erster Linie der Apostel Paulus verantwortlich zu machen, der vorher Jude war. Es wird teilweise sogar angenommen, er habe vorsätzlich falsche Dogmen eingeführt. Er behauptete, dass Jesusas selbst ihm erschienen sei und ihm die Einzelheiten erzählt habe. Weiterhin verbreitete er den Glauben der Dreifaltigkeit, der sich unglücklicherweise letztlich durchsetzte.
In Bezug auf den Sühnegedanken lässt sich anführen, dass Jesusas selbst gar nicht sterben wollte, denn er weckte sogar seine Jünger zum Gebet, auf dass der bittere Kelch von ihm genommen werde. Wenn es tatsächlich der Wille Gottes gewesen wäre und Jesusas durch seinen Tod die Menschheit hätte erlösen können, so hätte er sich den Tod doch geradezu herbeiwünschen müssen. Stattdessen betete er noch am Kreuz:
„O Gott, wieso hast du mich verlassen?“ (Markus 15:34 und Matthäus 27:46)
Dies aber ist eben ein starkes Indiz dafür, dass er von Gott das Versprechen erhalten hatte, vor dem Kreuzestod bewahrt zu werden.
Was das Nonnen- und Mönchstum betrifft, heißt es im Koran, dass Allah ihnen Reinheit geboten hatte, sie aber vom rechten Weg abgekommen sind. Der von ihnen eingeschlagene Weg widerspricht nämlich der Natur des Menschen.
Heutige empirische Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass ein sehr großer Teil der christlichen Geistlichen mit Zölibat uneheliche Beziehungen unterhält. In vielen Fällen kommt es sogar zum Kindesmissbrauch. Hierdurch wird gleichfalls ersichtlich, dass das Zölibat nicht der Natur des Menschen entspricht.
Was sagt der Heilige Koran über die Jungfrau Maria und die Geburt Jesu(as)?
Maria, die Mutter Jesuas, gilt als herausragendes Beispiel für die gläubigen Frauen:
„Und Allah legt denen, die glauben, das Beispiel von Pharaos Frau vor ... Und der Maria, der Tochter Imrans, die ihre Keuschheit bewahrte - drum hauchten Wir ihm von Unserem Geist ein -, und sie glaubte an die Worte ihres Herrn und an Seine Schriften und war der Gehorsamen eine.“ (66:12-13)
Der Heilige Koran zur Geburt Jesuas
Die Jungfrauengeburt von Jesusas wird vom Heiligen Koran bestätigt:
„Erzähle, was in diesem Buch über Maria steht. Da sie sich zurückzog … da sandten Wir Unseren Geist zu ihr, und er erschien ihr in Gestalt eines vollkommenen Menschen. Sie sprach: "Ich nehme meine Zuflucht vor dir bei dem Allerbarmer; (lass ab von mir) wenn du Gottesfurcht hast." Er antwortete: "Ich bin nur ein Gesandter deines Herrn, auf dass ich dir einen reinen Sohn beschere." Sie sprach: "Wie soll mir ein Sohn werden, wo mich kein Mann berührt hat und ich auch nicht unkeusch gewesen bin?" Er antwortete: "So ist's; dein Herr aber spricht: "Es ist Mir ein leichtes und (Wir tun dies) auf dass Wir ihn zu einem Zeichen machen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns, und es ist eine beschlossene Sache." (19:17-22)
Ein sehr seltenes Phänomen
Die jungfräuliche Geburt war ein Wunder, keine Frage. Aber nach unserer Sichtweise passieren Wunder Gottes immer in Übereinstimmung mit den von Ihm gegebenen Gesetzen, egal wie begrenzt unser Wissen über diese Gesetze ist. Die Wissenschaft hat gerade erst begonnen sich mit diesem seltenen Phänomen zu beschäftigen.
Zum Beispiel wurden bei Tieren seltene Vorfälle von jungfräulicher Geburt dokumentiert (Parthenogenese), was für die Zoologen eine große Überraschung darstellte. Es gibt, wenn auch noch sehr vage Konzepte über die Entstehung von Menschen ohne einen Vater.
Natürlich gehen die Forschungen weiter und dieses Phänomen soll hier lediglich erwähnt werden, um zu demonstrieren, dass das, was einst als vollkommen unmöglich erschien, tatsächlich plausibel sein könnte.
Jesusas wurde nicht im Winter geboren
Bemerkenswert ist, dass der Heilige Koran davon spricht, dass zur Zeit von Jesuas Geburt frische Datteln an Palmen gefunden werden konnten.
„Und sie empfing ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück. Und die Wehen der Geburt trieben sie zum Stamm einer Dattelpalme. Sie sprach: "O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ganz und gar vergessen!" Da rief es ihr von unten her zu: "Betrübe dich nicht. Dein Herr hat unter dir ein Bächlein fließen lassen; Schüttle nur den Stamm der Palme gegen dich, sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen.“ (19:23-26)
Das weist darauf hin, dass der Zeitpunkt von Jesuas Geburt im August/September gewesen sein müsste. Kommentatoren der Bibel haben längst darauf hingewiesen, dass die Festlegung von Jesuas Geburt auf den 24./25. Dezember nicht mit den Beschreibungen der Bibel übereinstimmt.
Ist der Islam der einzige Weg, um Gott zu erfreuen?
Laut vieler Verse des Heiligen Korans ist der Islam nicht der einzige Weg, um Gottes Wohlgefallen zu erlangen (2:95, 2:112, 5:49, 57:22). So heißt es z.B.:
„Wahrlich, die Gläubigen und die Juden und die Christen und die Sabäer – wer immer (unter diesen) wahrhaft an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag und gute Werke tut –, sie sollen ihren Lohn empfangen von ihrem Herrn, und keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie trauern“ (2:63)
Die Anhänger aller vorangegangenen Religionen wählten für sich ebenfalls einen bestimmten Weg, um Gottes Wohlgefallen zu erlangen und unternahmen Anstrengungen in dieser Richtung. Es ist deshalb falsch, den Anspruch zu erheben, dass nur die Anhänger des Islam Gott erfreuen können. Alle Religionen können dies, was auch dem Zweck von Religionen entspricht.
Aber mit der Ankunft des Heiligen Propheten Muhammadsaw als letzten gesetzgebenden Propheten begann die Offenbarung Gottes eine neue Form anzunehmen. Wer immer an den Heiligen Prophetensaw als Propheten Gottes glaubte und gemäß seiner überlieferten Anweisungen handel, kann im Vergleich zu den Wegen der vorangegangenen Religionen näher zu Gott gelangen. Dies ist der hauptsächliche Unterschied zwischen der islamischen Glaubensrichtung und den vorislamischen Glaubensrichtungen.
Der Heiligen Koran wendet sich gegen den Anspruch mancher, die meinen, im Besitz der allein seligmachenden Religion bzw. Lehre zu sein:
„Und sie sprechen: "Keiner soll je in den Himmel eingehen, er sei denn ein Jude oder ein Christ." Solches sind ihre eitlen Wünsche. Sprich: "Bringt her euren Beweis, wenn ihr wahrhaftig seid." Nein, wer sich gänzlich Allah unterwirft, während er sich hervorragend verhält, ihm wird sein Lohn bei seinem Herrn. Keine Furcht soll auf solche kommen, noch sollen sie trauern.“ (2:112-113)
Es ist also allein Allah vorbehalten, darüber zu entscheiden, ob jemand im Leben nach dem Tode im Paradies sein wird oder nicht.
Wie werden frühere Völker gerichtet?
Bezug nimmt der Heilige Koran auch auf die Frage, was mit den Menschen geschieht, die nicht die Botschaft der Wahrheit des Islam erfahren konnten. Es ist Pharao, der Mosesas diese Frage stellt:
„(Pharao) sprach; 'Wer ist euer beider Herr, o Moses?' Er sprach: 'Unser Herr ist Der, Der jedem Ding seine Gestalt gab (und es) dann (zu seiner Bestimmung) leitete.'(Pharao) sprach: 'Und wie steht es dann um die früheren Geschlechter?' Er sprach: 'Das Wissen davon ist bei meinem Herrn in einem Buch. Weder irrt mein Herr, noch vergisst Er.'“ (20:50-53)
Hier sagt Allah, dass er die Menschen nach ihrem Glauben, ihren Absichten und ihren Werken richtet. Darüber hinaus berücksichtigt Er die jeweilige Situation des Menschen (2:287).
Voraussetzung für das Paradies
Als Voraussetzung zum Erlangen des Paradieses nennt Allah Eigenschaften eines Menschen, die auch Gläubige anderer Religionen haben können:
„Allahs ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist. Er vergibt, wem Er will, und Er bestraft, wen Er will, und Allah ist allvergebend, barmherzig... Und wetteifert miteinander im Trachten nach der Vergebung eures Herrn und einem Paradiese, dessen Preis Himmel und Erde sind, bereitet für die Gottesfürchtigen. Die da spenden in Überfluss und Mangel, die den Zorn unterdrücken und den Mitmenschen vergeben; und Allah liebt, die da Gutes tun, und die, so sie eine Untat begehen oder wider sich selbst sündigen, Allahs gedenken und um Verzeihung flehen für ihre Sünden - und wer kann Sünden vergeben außer Allah? - und die nicht wissentlich beharren in ihrem Tun. Ihr Lohn ist ihres Herrn Vergebung und Gärten, durch welche Ströme fließen, darin sollen sie weilen; und wie schön ist der Lohn der Wirkenden!“ (3:130; 134-137)
Die an Gott glauben und gute Werke tun...
Indes wird jeder Mensch nach seinem Herzenszustand gemessen. Die nominelle Zugehörigkeit zum Islam bewahrt nicht vor Strafe oder berechtigt nicht zum Einzug ins Paradies. Aber auch diejenigen, die nicht in der Lage waren, den Glauben in seiner vollsten Ausprägung zu erkennen und nach dem lebten und handelten, was ihnen ihre Religion oder ihr Gewissen erlaubte, können ins Paradies eingehen:
„Wahrlich, die Gläubigen und die Juden und die Christen und die Sabäer - wer immer (unter diesen) wahrhaft an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag und gute Werke tut -, sie sollen ihren Lohn empfangen von ihrem Herrn, und keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie trauern.“ (2:63)