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Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen
Muslime, die an den Verheißenen Messias und
Imam Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad
Qadiani (as), glauben.

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Reue und Vergebung

Bittet regelmäßig um Vergebung für eure Sünden

Diese dritte Bedingung spricht als nächstes von Istighfar (Bitte um Vergebung). Im Heiligen Qur'an sagt Allah:

 

„Und ich sprach: ‚Suchet eures Herrn Verzeihung, denn Er ist allverzeihend. Er wird Regen für euch herniedersenden in Fülle und wird euch mit Glücksgütern und Kindern stärken und wird euch Gärten bescheren und für euch Flüsse schaffen.‘ (71:11-13)

 

‚Dann lobpreise du deinen Herrn und bitte Ihn um Vergebung. Wahrlich, Er wendet Sich oft mit Gnade‘.“ (110:4)

 

Es gibt hierüber ein Hadith: Abi Burda bin Abi Musara berichtet durch seinen Vater Abu Musara, dass der Heilige Prophetsaw sagte:

 

„Allah hat mir mittels Offenbarung zwei Dinge anvertraut, die ich meiner Ummah weiterleiten soll. Diese sind: ‚Allah aber wollte sie nicht strafen, solange du unter ihnen warst, noch wollte Allah sie strafen, während sie Vergebung suchten.’ (8:34) Darum werde ich ihnen, wenn ich sie verlasse, das Istighfar bis zum Jüngsten Tag hinterlassen.“ (Jame’ Tirmidhi, kitab-ut-tafseer-il-Qur'an , Tafseeru Suret-il- Anfal)

 

Hadhrat Ibn-e-Abbasra berichtet, dass der Heilige Prophetsaw sagte:

 

„Derjenige, der am Istighfar festhält (d.h., regelmäßig Gott um Vergebung bittet), für diesen wird Allah den Weg aus jeder Drangsal ebnen, und aus jeder schwierigen Lage Erleichterung für ihn schaffen, und Er wird ihm Gaben aus Richtungen gewähren, die dieser niemals für möglich gehalten hätte.“ (Sunan Abi Daud, kitab-ul-witr, Kapitel fil-istighfar)

 

Der Verheißene Messiasas schreibt:

 

„...Istighfar, durch welches die Wurzeln des Glaubens gestärkt werden, wird im Heiligen Qur'an mit zweierlei Bedeutungen gebraucht. Zum einen, das Herz mittels der Liebe zu Gott zu stärken und dadurch das Aufbegehren von Sünden, die beim Alleinsein aufflackern, mithilfe der Bindung zu Gott zu verhindern, und eine feste Verbindung mit Gott einzugehen und Ihn um Hilfe zu bitten. Dies ist das Istighfar der Gottnahen, die es als ihren Ruin betrachten, auch nur für die Dauer eines Augenzwinkerns von Gott getrennt zu sein. Sie bitten Ihn deshalb um Vergebung, damit Gott sie in Seiner Liebe gefesselt hält.

Die zweite Form des Istighfar ist die, dass man vor der Sünde flieht und zu Gott eilt und versucht, dass das Herz - genauso wie ein Baum tief in der Erde verwurzelt ist - zu einem Gefangenen der Liebe Gottes wird, damit es durch eine reine Entwicklung vor der Trockenheit der Sünde und dem Verfall bewahrt werde. Diese beiden Alternativen wurden als Istighfar bezeichnet. Denn ghafara, von dem das Wort Istighfar abstammt, bedeutet „bedecken“ und „unterdrücken“. Mit Istighfar ist also der Wille verbunden, dass Allah die Sünden eines Menschen, der sich in der Liebe zu Ihm aufrichtet, unterdrückt und verhindert, dass die Wurzeln des Menschlichen offengelegt werden, sondern ihn stattdessen unter dem göttlichen Mantel aufnimmt und an Seiner Heiligkeit teilhaben lässt; oder wenn eine Wurzel durch das Auftreten einer Sünde einmal offen liegt, diese bedeckt und sie vor den üblen Folgen der Entblößung bewahrt wird.

Weil mithin Gott die Quelle aller Segnungen ist und Sein Licht jederzeit bereit ist, alle Arten von Dunkelheit zu beseitigen, ist für das Ziel zur Erlangung eines lauteren Lebens der gerade Weg einzig der, dass wir aus Furcht vor diesem grauenvollen Zustand unsere Hände in Richtung dieses Brunnens der Reinheit ausstrecken, damit dessen Wasser rasch in unsere Richtung strömt und jeden Schmutz ein für allemal hinwegspült. Es gibt kein größeres Opfer für die Erlangung der Zufriedenheit Gottes als dass wir um Seinetwillen den Tod akzeptieren und unseren Körper vor Ihm hinlegen.“ (Siraaj-ud-Din ’Isa’i ke chaar sawalun ka jawaab, Ruhani Khaza’in, Bd. XXII, 346, 347.)

 

Der Verheißene Messiasas führt ferner aus:

 

„Wenn man Allah um Kraft bittet, also Istighfar übt, kann die eigene Schwäche mithilfe des heiligen Geistes behoben werden, und man wird vor der Begehung einer Sünde bewahrt, genauso wie Propheten und Gesandte Gottes sich davor bewahrten. Und wenn man zu den Leuten zählt, die bereits gesündigt haben, so nützt ihnen das Istighfar in der Weise, dass es sie vor den Folgen der Sündigung – also der Strafe – schützt, denn bei der Ankunft des Lichts kann die Finsternis nicht bestehen bleiben. Und Kriminelle, die kein Istighfar sprechen, Gott also nicht um Kraft bitten, diese erhalten regelmäßig die Strafe für ihre Vergehen.“ (Kishti-e-Nuh, Ruhani Khaza’in, Bd. XIX S. 34)

 

Der Verheißene Messiasas sagte:

 

„Es gibt Menschen, die sich einer Sünde bewusst sind, und es gibt Menschen, die sich einer Sünde nicht einmal bewusst sind. Deshalb hat Allah für alle Zeiten das Istighfar eingeführt, damit der Mensch für jegliche Sünde um Vergebung bittet, sei sie nun sichtbar oder versteckt, bekannt oder unbekannt, sei sie durch die Hand, den Fuß, die Zunge, die Nase, das Ohr oder das Auge oder auf irgendeine andere Weise begangen worden. In diesen Tagen sollte man besonders das Gebet von Adamas rezitieren:

‚Unser Herr, wir haben wider uns selbst gesündigt; und wenn Du uns nicht verzeihst und Dich unser erbarmst, dann werden wir gewiss unter den Verlorenen sein.‘ (7:24)

Dieses Gebet wurde bereits erhört. Verbringt euer Leben nicht in Achtlosigkeit. Über jeden, der ein achtloses Leben meidet, ist es nicht denkbar, dass er von einem übermächtigen Unglück heimgesucht wird, denn kein Unglück kommt ohne göttliche Fügung. So wurde mir das folgende Gebet offenbart: ‚O mein Herr, ein jedes Ding ist Dein Diener. O mein Herr, so beschütze mich und hilf mir und habe Gnade mit mir‘.“ (Malfuzaat, Bd. II, S. 577, neue Auflage)

Istighfar und Reue

Der Verheißene Messiasas sagte:

 

„‘Und dass ihr Vergebung erflehet von eurem Herrn und euch dann zu Ihm bekehrt.‘ (11:4)

Denkt daran, dass diese zwei Dinge der Ummah gegeben wurden. Das eine, um Stärke zu erlangen, und das andere, um die erlangte Stärke tatsächlich zu bezeigen. Zur Erlangung der Stärke dient das Istighfar, das auch als „Hilfegesuch“ oder „Hilfeverlangen“ bezeichnet wird. Sufis haben geschrieben, dass auf dieselbe Weise, wie durch Übungen mit Hanteln und Klötzen die körperliche Fitness und Stärke trainiert wird, so ist die geistige Hantel das Istighfar. Hierdurch gewinnt die Seele an Kraft und das Herz erlangt Standhaftigkeit. Wer zu Stärke gelangen will, der sollte Istighfar üben.

Ghafara bedeutet wörtlich „bedecken“ oder „unterdrücken“. Mithilfe des Istighfar versucht der Mensch die Gefühle und Gedanken zu unterdrücken, die ihn von Gott ablenken. Istighfar heißt also nichts anderes, als dass man die giftigen Elemente, die den Menschen angreifen und zerstören wollen, besiege und die Hindernisse auf dem Weg der Ausführung der göttlichen Gebote bewältige und dies durch seine Taten zeige. Man sollte sich auch vor Augen halten, dass Allah zwei Arten von Elementen im Menschen geschaffen hat. Zum einen das giftige Element, das durch Satan aktiviert wird, und zum anderen dessen Gegenmittel.

Wenn der Mensch hochmütig wird und sich für etwas Besonderes hält und keine Hilfe von der Quelle des Heilmittels in Anspruch nimmt, so gewinnen die Kräfte des Giftes die Oberhand. Wenn er sich aber als wertlos und untauglich betrachtet und die Hilfe Gottes in sich für nötig hält, dann entsteht ein Born durch Gott, aus der seine zerschmolzene Seele nach außen fließt. Und das ist die Bedeutung von Istighfar, nämlich diese Kraft zu erlangen, vermöge derer man die giftigen Elemente besiegt.“ (Malfuzaat, Bd. I, S. 348 f., herausgegeben in Rabwah)

 

Quelle: Der 5. Khalifa der Ahmadiyya Muslim Jamaat: Mirza Masroor Ahmad, Die Bedingungen des Bai`at, Verlag der Islam, 1. Auflage, 2007, S. 85-92

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